BBM-Chef verlässt Blackberry

Andrew Bocking geht laut Blackberry auf eigenen Wunsch. Er leitete eine spätestens seit dem Start der Software auf Android und iOS vergleichsweise erfolgreiche Sparte. CEO John Chen zählt Blackberry Messenger zu den drei Kernprodukten seiner Strategie.

Blackberry informiert über einen weiteren Abgang in seinem Topmanagement: Der für Blackberry Messenger (BBM) zuständige Vizepräsident Andrew Bocking verlässt auf eigenen Wunsch das Unternehmen. Er galt eigentlich als Manager, der sich gut in die von Interims-CEO John Chen ausgegebene Strategie einfügen könnte.

Logo des Blackberry Messenger

Bockings Abgang war zuerst auf Boy Genius Report gemeldet worden; Blackberry bestätigte später, ohne Gründe für Bockings Entscheidung anzugeben. Die Leitung der BBM-Sparte, die als solches erhalten bleiben wird, übernimmt demnach John Sims, der bisher für Global Enterprise Solutions zuständig war.

BBM gilt als einer der Lichtblicke beim von Sorgen geplagten Blackberry-Konzern, speziell seit die Software auch für Android und iOS verfügbar ist. In den ersten 24 Stunden verbuchte das Unternehmen über 10 Millionen Downloads. Das Interesse an der Lösung für verschlüsselte Kommunikation scheint trotz einiger zwischenzeitlicher Probleme nicht ganz verschwunden.

Dem Start von BBM auf Android und iOS hatte Bocking seinen bisher einzigen Tweet gewidmet. Im Blackberry-Blog zeigte der Manager aber mehr Präsenz und informierte immer wieder über Neuigkeiten zu dem Messenger-Programm, das sich neuerdings in Richtung Social Network verändert. Zuletzt hatte das Unternehmen die Anwendung allerdings erst einmal um die Funktion „Freunde finden“ erweitert, die sich an neue Nutzer wendet: Ihnen hilft sie beim Einstieg, indem sie das Adressbuch mit der eigenen Datenbank abgleicht und auf Kontakte hinweist, die ebenfalls BBM nutzen.

Unter John Chen versucht Blackberry aktuell eine Trendwende. Der CEO konzentriert sich zwar auf Unternehmenskunden und Behörden, hat aber nach eigenem Bekunden auch große Pläne mit BBM, das er als einen von drei Schwerpunkten nennt.

Der frühere Sybase-CEO Chen war im November 2013 zum Nachfolger von Thorsten Heins bestimmt worden. Seine Karriere hatte bei Unisys begonnen, später war er unter anderem – wie Heins – für Siemens tätig. Chen sitzt auch in den Aufsichtsräten der Bank Wells Fargo und der Walt Disney Company.

Chen erwartet, dass er mindestens sechs Quartale – also etwa bis Mitte 2015 – benötigen wird, um den angeschlagenen kanadischen Handyhersteller auf einen Erfolgskurs zurückzubringen. Bis dahin sei es notwendig, das Führungsteam des Unternehmens umzubauen und „neue Gesichter“ hineinzubringen, sagte er letztes Jahr.

Langfristig soll der als Turnaround-Spezialist angeheuerte Chen auch einen Nachfolger für seinen eigenen Posten finden. Er kann mit seinem Engagement binnen fünf Jahren bis zu 85 Millionen Dollar verdienen.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

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