Google holt Photoshop-Manager für Bildbearbeitung

Google hat den Photoshop-Veteran John Nack als Manager für seine Bildbearbeitungssoftware eingestellt. Nack meldet den Wechsel in seinem persönlichen Blog, der aber von Adobe gehostet wird. Google unterstreicht damit die Bedeutung von Digitalfotografie für seine Strategie – wobei seine Zielgruppe breiter, weniger spezialisiert als die von Photoshop ist.

Nack hatte bei Adobe jahrelang als Principal Product Manager das Photoshop-Team geleitet. In letzter Zeit war er aber vor allem für Mobilgerätesoftware und das Abo-Angebot Creative Cloud zuständig gewesen. Insgesamt arbeitete er 14 Jahre lang für Adobe. Sein Titel bei Google ist nicht bekannt.

„Warum diese Veränderung? Merlin Mann hat mich einmal gefragt, ‚Wovon möchtest du zehnmal so viel?‘ Ich kannte die Antwort: Einfluss“, schreibt Nack. „Ich bin so stolz auf den Einfluss, den ich bei Adobe hatte. Von Smart Objects über die erste öffentliche Beta von Photoshop bis hin zu zahllosen kleinen Verbesserungen im Lauf der Jahre … ich bin stolz auf dieses Erbe. Jetzt bekomme ich aber die Möglichkeit, an einigen neuen Projekten zu arbeiten.“

Google versucht seit Jahren, sich in der Welt der Digitalfotografie zu positionieren. Übernahmen von Picasa, Picnik und Panoramio brachten nur bescheidene Anerkennung. Erfolgreicher war es mit der Foto-Integration von Google+ ab 2011. 2012 übernahm es dann Nik Software, das Bildbearbeitung für Mobilgeräte und PCs anbot. Seine Werkzeuge Snapseed für Mobilgeräte und Efex gibt es weiter, und sie haben unter dem Dach von Google zusätzliche Nutzer gefunden. Gleichzeitig hat Google eine Onlineversion eingeführt und Lösungen von Nik auch in die Foto-App von Android 4.4 KitKat eingearbeitet.

Bei Adobe hatte Nack zuletzt vor allem mit der Umstellung auf das Abomodell Creative Cloud zu tun. So musste er im Mai 2013 aufgebrachte Benutzer beruhigen, die befürchteten, beim Auslaufen ihres Abos den Zugriff auf die eigenen Bilder zu verlieren beziehungsweise lebenslang eine „Adobe-Steuer“ bezahlen zu müssen.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

EU-Datenschützer kritisieren Facebooks „Zustimmung oder Bezahlung“-Modell

Ohne eine kostenlose Alternative, die ohne Zustimmung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken auskommt, ist…

11 Stunden ago

Europol meldet Zerschlagung der Phishing-as-a-Service-Plattform LabHost

LabHost gilt als einer der größten Phishing-Dienstleister weltweit. Die Ermittler verhaften 37 Verdächtige, darunter der…

12 Stunden ago

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

24 Stunden ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

1 Tag ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

1 Tag ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

1 Tag ago