Norddeutschlands größter Supercomputer HLRN-III nimmt Betrieb auf

Das Cray-System besteht aus den zwei Teilsystemen "Gottfried" und "Konrad". Sie stehen an der Leibniz Universität Hannover und am Konrad-Zuse-Zentrum in Berlin. Mit dem Endausbau in diesem Jahr soll sich die Rechenleistung gegenüber der ersten Ausbaustufe etwa auf 2,6 Petaflops verzehnfachen.

Der Norddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) hat einen neuen Cray-Supercomputer in Betrieb genommen. Der HLRN-III besteht aus zwei Teilsystemen: „Gottfried“ und „Konrad“ – benannt nach dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz und dem Computerpionier Konrad Zuse. Sie stehen an der Leibniz Universität Hannover und am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik in Berlin (ZIB).

Beide Teile des Supercomputers sind durch eine 10-Gigabit-Datenleitung miteinander verbunden und können im Wesentlichen wie ein System genutzt werden. Die Datenmenge, die in einer Sekunde über diese Datenleitung transportiert werden kann, entspricht dabei fast einer Million Buchseiten.

Norddeutschlands größter Supercomputer HLRN-III besteht aus den Teilsystemen Gottfried und Konrad (Bild: ZIB und Leibniz Universität Hannover).

In der ersten Ausbaustufe verfügen Gottfried und Konrad über jeweils 17.856 Rechenkerne mit einer theoretischen Rechenleistung von 342,8 Teraflops. Zum Einsatz kommen Zwölfkern-CPUs des Typs Xeon E5-2695v2 von Intel. Beide Teilsysteme sind zudem mit 47,6 TByte Arbeitsspeicher ausgestattet.

In einer zweiten Ausbauphase wird HLRN-III bis Ende 2014 die Leistung des ursprünglichen Systems um etwa das Zehnfache übersteigen. Die Spitzenleistung soll dann 2,6 Petaflops betragen, also 2,6 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Damit würde der von Cray gebaute Rechnerverbund in der aktuellen Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt den 14. Platz einnehmen. In der ersten Ausbaustufe belegten Gottfried und Konrad in der im November veröffentlichten Liste Rang 120 respektive 121.

Die Investitionskosten von 30 Millionen Euro tragen die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie der Bund je zur Hälfte. Das Land Niedersachsen übernimmt rund sieben Millionen Euro.

Derzeit nutzen insgesamt 565 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Rechenleistungen des Höchstleistungscomputers. Wichtige Anwendungsgebiete sind unter anderem die Optimierung von Windenergieanlagen, die Klima- und Meeresforschung oder die Entwicklung von Triebwerken, die weniger Lärm und Abgase erzeugen.

Der HLRN-Verbund wurde 2001 von den Ländern Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gegründet. Im Jahr 2012 ist das Land Brandenburg dem Verbund beigetreten. Seitdem wurden zahlreiche wissenschaftliche Kooperationen zwischen den beteiligten Ländern ins Leben gerufen.

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