Google, Facebook und Microsoft fordern Reform der US-Abhörgesetze

Insgesamt acht Technologiefirmen wenden sich in einem offenen Brief an US-Präsident Barack Obama. Zu den Unterzeichnern gehören auch AOL, Apple, LinkedIn, Twitter und Yahoo. Die Reform soll mehr Transparenz und eine unabhängige Kontrolle bringen.

Acht große US-Technologiefirmen haben Präsident Barack Obama und den Kongress aufgefordert, der Überwachung durch die Regierung Grenzen zu setzen. In einem offenen Brief, den AOL, Apple, Facebook, Google, LinkedIn, Microsoft, Twitter und Yahoo unterzeichnet haben, setzen sie sich für eine Reform der Abhörgesetze ein, um mehr Transparenz und eine unabhängige Kontrolle zu erreichen.

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„Die Enthüllungen dieses Sommers unterstreichen die Dringlichkeit einer Reform der Überwachung durch Regierungen weltweit“, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem heute als ganzseitige Anzeige in US-Tageszeitungen wie der New York Times und der Washington Post erscheint. „In vielen Ländern hat sich das Gleichgewicht zu sehr in Richtung des Staats verschoben und weg von den Rechten des Einzelnen – Rechte, die in unserer Verfassung verankert sind.“

Der offene Brief ist die bisher größte gemeinsame Aktion von Technologiefirmen, die sich gegen die massenhafte Sammlung von Nutzerdaten durch Regierungen richtet. Die Website „Reformgovernmentsurveillance.com“ enthält auch persönliche Stellungnahmen der CEOs von Google, Facebook und Yahoo.

„Die Berichte über staatliche Überwachung haben gezeigt, dass mehr Offenheit und neue Regeln für die Sammlung von Daten benötigt werden“, wird Mark Zuckerberg, CEO von Facebook, zitiert. „Die US-Regierung sollte diese Gelegenheit nutzen und die Reformbemühungen anführen.“

„Die Menschen werden Technologien, denen sie nicht vertrauen, nicht benutzen“, kommentiert Brad Smith, General Counsel und Executive Vice President bei Microsoft. „Regierungen haben dieses Vertrauen riskiert, und Regierungen müssen dabei helfen, es wiederherzustellen.“

Seit der Veröffentlichung der ersten Dokumente des PRISM-Enthüllers Edward Snowden wird auch über die mögliche Beteiligung der Technikbranche an den Abhöraktionen der Geheimdienste spekuliert. Im Oktober war beispielsweise bekannt geworden, dass die NSA „nach Belieben“ Nutzer von Google und Yahoo abhört. Ermöglicht wurde dies angeblich durch den Glasfaser Provider Level 3. Google, Microsoft und Yahoo kündigten inzwischen an, ihre Internetverschlüsselung zu verstärken.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Themenseiten: AOL, Apple, Facebook, Google, LinkedIn, Microsoft, Politik, Secure-IT, Twitter, Yahoo, Überwachung

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Google, Facebook und Microsoft fordern Reform der US-Abhörgesetze

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  • Am 9. Dezember 2013 um 12:24 von Hafenluemmel

    Lächerlich! Wer selbst eigene Staatsbürger ohne Verhaftung, ohne Anklage, ohne ordentlichen Prozess und ohne Verurteilung durch ein zuständiges Gericht, noch dazu auf fremdem Territorium einfach umbringen lässt, dem geht diese Aktion sicher ganz weit vorbei.

  • Am 10. Dezember 2013 um 0:21 von steve

    lol , welche Verfassung , die machen was SIE wollen, beste beispiel das mit dem Euro die mehrheit der Büger waren gegen ihn , sowas nennt man diktatur , wenn der Staat sich gegen die Meinung des Volkes durchsetzt . Stecken alle unter einer Decke. wir haben keine Wahl , und die mehrheit der Leute glaubt auch noch, das die Konzerne dagegen etwas tun wollen, die sind extra dafür da.

  • Am 10. Dezember 2013 um 0:35 von steve

    „Die Menschen werden Technologien, denen sie nicht vertrauen, nicht benutzen” deswegen muss das jetzt so dargestellt werden als ob die davon nichts wüssten , allein die Nutzungsbedingungen Facebook Google etc. die speicher alles

  • Am 10. Dezember 2013 um 9:24 von Judas Ischias

    Was soll denn der Quatsch, der Überwachung durch die Regierung Grenzen zu setzen. Es bestehen doch schon genug entsprechende Gesetze gegen die verstoßen wurde, da helfen auch keine neuen oder schärferen Gesetze. Man soll ja auch keinen Menschen töten, doch jedes Jahr sterben so viele Menschen durch deren bek(n)ackte Waffengesetze.

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