Vivendi will französische Telco SFR abstoßen

Der Aufsichtsrat von Vivendi hat einen Plan verabschiedet, den französischen Netzbetreiber SFR abzustoßen. Dies werde ihm „größere strategische Autonomie“ verschaffen, um „die Chancen zu nutzen, die sich durch den Wandel des Markts ergeben.“

Die Gruppe mit Sitz in Paris will ihre Pläne nun den Betriebsräten und Regulierungsbehörden zur Genehmigung vorlegen. Details werde man später veröffentlichen, heißt es. Auch beim jährlichen Aktionärstreffen im Juni 2014 werde dies sicherlich ein Thema sein.

SFR rivalisiert im französischen Markt für Mobil- und Festnetztelefonie mit Orange, Bouygues Telecom sowie der Iliad-Tochter Free. Seit der Einführung von Billigsttarifen durch Free im Januar 2012 tobt dort ein erbitterter Preiskampf. Mit der Einführung von LTE und Glasfaser-Breitband-Diensten hofft SFR wie andere französische Telcos, wieder mehr Premium-Verträge abschließen zu können. Auch Kombi-Angebote aus Festnetz und Mobilfunk – sogenannte SFR Multipacks – zählen zu seiner Strategie.

Vivendi hat bereits in einen Verkauf seiner 53 Prozent Anteile an Maroc Telecom für 4,2 Milliarden Euro an Etisalat eingewilligt. Auch sein Kontrollpaket an Videospielehersteller Activision Blizzard hat es im Oktober abgestoßen, um sich ganz auf Medien und Inhalte zu konzentrieren. Vivendi gehören unter anderem der französische Pay-TV-Sender Canal+, die Universal Music Group sowie der brasilianische Telekom- und Medien-Konzern GVT.

In der gleichen Aufsichtsratssitzung wurde auch Vincent Bolloré als dessen neuer Vorsitzender bestätigt. Er ersetzt Jean-René Fourtou. Dem Management unter Führung von Jean-François Dubos wird vorerst auch Jean-Yves Charlier weiter angehören, der Chairman und CEO von SFR.

[mit Material von Anne Morris, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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