CIA hatte schon 2009 Bedenken gegenüber Edward Snowden

Ein Vorgesetzter registrierte "eine deutliche Änderung im Verhalten und den Arbeitsgewohnheiten". Er hatte auch einen ersten Verdacht wegen Snowdens Interesse an Geheimunterlagen. Auf seine Sicherheitseinstufung hatte das aber keinen Einfluss.

Der US-Nachrichtendienst Central Intelligence Agency (CIA) hatte schon 2009 den Verdacht, der PRISM-Informant Edward Snowden habe es auf Geheimunterlagen abgesehen. Einem Bericht der New York Times zufolge enthielt seine Personalakte einen entsprechenden Vermerk, der aber offenbar nie den Auslandsgeheimdienst National Security Agency erreichte.

Edward Snowden (Bild: Guardian)Edward Snowden (Bild: Guardian)

Den Quellen der Zeitung zufolge stellte ein Vorgesetzter Snowdens „eine deutliche Änderung im Verhalten und den Arbeitsgewohnheiten des jungen Mannes“ fest. In dem Zusammenhang notierte er auch seinen Verdacht in Bezug auf geheime Unterlagen. Nachdem Snowden die CIA verließ, um für den NSA-Dienstleister Booz Allen Hamilton zu arbeiten, wurde seine Sicherheitseinstufung jedoch nicht aufgehoben.

Zu dem Zeitpunkt seien die elektronischen Systeme, die NSA und CIA für die Verwaltung der Sicherheitsfreigaben ihrer Mitarbeiter nutzten, nur in der Lage gewesen, gravierende Regelverstöße festzustellen, heißt es weiter in dem Bericht. Weniger schwerwiegende Informationen über Edward Snowden seien deswegen wahrscheinlich nicht beziehungsweise nur auf Nachfrage an die NSA weitergegeben worden. Inzwischen sei das System aber entsprechend geändert worden.

Der US-Kongress prüft als Folge der Enthüllungen von Edward Snowden sowie der jüngsten Schießerei auf einem Marinestützpunkt in Washington das Verfahren für die Sicherheitsfreigaben. USA Today weist darauf hin, dass die Aufstockung der Geheimdienste nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zu einem höheren Bedarf an Freigaben geführt habe, weswegen Teile des Verfahrens an private Auftragnehmer ausgelagert worden seien. Anfragen hätten gezeigt, dass einige der Personenkontrollen unvollständig gewesen seien oder auch zu fehlerhaften Berichten geführt hätten.

Der Nationale Geheimdienstdirektor James Clapper räumte zudem kürzlich ein, dass sich die NSA nicht immer an ihre eigenen Verfahren halte. Compliance-Verstöße wie das illegale Ausspähen von Telefondaten von US-Bürgern führte er auf die technische Komplexität der verwendeten Systeme und fehlende Kenntnisse von Mitarbeitern zurück.

In Bezug auf die Verdächtigungen der CIA gegenüber Edward Snowden ergänzte die New York Times, Sprecher von CIA, NSA und FBI hätten eine Stellungnahme zum genauen Inhalt der Warnung und den Gründen dafür, dass die Information nicht weitergegeben wurde, mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen gegen Snowden abgelehnt.

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

Themenseiten: Central Intelligence Agency, National Security Agency, Secure-IT, Überwachung

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