Mozilla gibt Firefox OS 1.1 frei

Mozilla hat ein erstes Update für sein Mobilbetriebssystem Firefox OS veröffentlicht. Version 1.1 bringt zahlreiche neue Funktionen wie MMS-Support, eine Autokorrektur während der Texteingabe und eine adaptive App-Suchfunktion für den Homescreen. Auch die Performance wurde optimiert.

Firefox OS 1.0 feierte im Juli sein Debut mit der ersten Gerätegeneration. Die Low-End-Modelle zielen in erster Linie auf Feature-Phone-Nutzer ab, die sich Smartphone-Funktionen wünschen, aber nicht das nötige Geld haben, um sich ein aktuelles Android- oder iOS-Gerät zu kaufen. Wie bei vielen neu veröffentlichten Betriebssystemen fehlten auch Firefox OS zum Start noch zahlreiche Funktionen.

Mit dem Update liefert Mozilla nun jede Menge davon nach, zusammen mit Leistungsverbesserungen wie flüssigerem Scrollen und schnelleren App-Ladezeiten. Der für Firefox OS zuständige Produktdirektor, Chris Lee, hat die wichtigsten Neuerungen in einem Blogeintrag zusammengefasst.

So kann die App-Suche nun direkt vom Homescreen aus durchgeführt werden. Kontakte lassen sich neuerdings nicht nur aus Facebook oder von einer SIM-Karte, sondern ebenso aus Gmail und Microsofts Hotmail importieren. Der Browser erlaubt jetzt das Herunterladen von Fotos, Videos und Audiodateien. Entwickler profitieren von einer neuen API, die es ihnen erlaubt, Push-Benachrichtigungen zu implementieren.

Die E-Mail-Funktionen hat Mozilla ebenfalls erweitert. Nutzer können nun Entwürfe speichern, Audio- und Video-Anhänge herunterladen und Bilder an E-Mails anhängen. Neue Kalendereinträge lassen sich ab sofort durch Antippen des gewünschten Zeitpunkts im Kalender anlegen. Auch Erinnerungen an Termine sind nun möglich. Durch längeren Druck auf eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse in der Anrufliste, in SMS-Nachrichten oder E-Mails können die Informationen schnell einem neuen oder bestehenden Kontakt hinzugefügt werden.

Neu ist auch eine Musiksuche: Mit einem Wisch nach unten in der Musik-App öffnet sich eine Suchleiste, über die Anwender einen Titel oder Songs von einem bestimmten Künstler beziehungsweise Album finden können. Darüber hinaus unterstützt Firefox OS jetzt über 15 Sprachen.

Mozillas Mobilbetriebssystem ist browserbasiert. Es verwendet dieselbe Rendering-Engine wie der Firefox-Browser – nicht nur, um Webseiten darzustellen, sondern auch, um Webanwendungen auszuführen. Jedes Quartal will Mozilla eine Firefox-OS-Version mit neuen Funktionen an seine Partner verteilen, wie es im Juli ankündigte. Sicherheitsupdates sollen alle sechs Wochen für die beiden vorhergehenden Feature-Releases erscheinen. Über ein Plug-In lässt sich Firefox OS auch mit dem Mozilla-Browser testen.

Zu Mozillas Partnern zählen Telefónica und die Deutsche Telekom, die seit Anfang Juli in Spanien und Polen die Mobiltelefone ZTE Open und Alcatel One Touch Fire vertreiben. Letzteres soll noch diesen Monat auch in Deutschland über die Telekom-Tochter Congstar erhältlich sein. Telenor will Firefox-OS-Geräte noch in diesem Jahr in Ungarn, Serbien und Montenegro einführen. Außerdem hat der spanische Hersteller Geeksphone mit dem Peak+ für Dezember ein weiteres Modell angekündigt, auf dem Firefox OS 1.1 bereits ab Werk installiert sein wird.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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