Wichtigster Fertigungspartner von Blackberry kündigt Zusammenarbeit auf

Aktuell laufen mit Jabil Circuit Verhandlungen über den vorzeitigen Vertragsausstieg. Die Firmen waren seit rund sieben Jahren Partner. Blackberry ist nach Apple zweitgrößter Kunde von Jabil Circuit.

Blackberry droht der Verlust seines wichtigsten Fertigungspartners. Jabil Circuit will nach Aussage seines CEO die Zusammenarbeit aufkündigen. Das wäre ein weiterer harter Schlag für den kanadischen Handyhersteller, der nach Milliardenverlusten vor dem Verkauf steht.

BlackBerry Q10

In einer Telefonkonferenz mit Journalisten erklärte Jabil-Circuit-Chef Mark Mondello, dass man derzeit mit Blackberry über den vorzeitigen Vertragsausstieg verhandle. Zugleich versicherte er, dass die rund siebenjährige Geschäftsbeziehung immer positiv gewesen sei.

„Es fällt nie leicht, sich von einem Kunden zu trennen. Auch ist diese Entscheidung mit gewissen Schwierigkeiten verbunden“, sagte Morello. So müsse der Auftragsfertiger neben Abschreibungen auch personelle Konsequenzen in Kauf nehmen. Dennoch wolle man an der Entscheidung festhalten.

Jabil Circuit fertigt in erster Linie für Apple. Mit rund 10 Prozent stammte das zweitgrößte Auftragsvolumen bislang aber von Blackberry.

Die Smartphones des früher als Research In Motion firmierenden Unternehmens galten vor wenigen Jahren unter Geschäftsleuten noch als Statussymbole und waren ähnlich beliebt wie heute Apples iPhone. Allerdings gelang es Blackberry nicht, sein gleichnamiges Mobilbetriebssystem weiterzuentwickeln, weswegen es hinter Apples iPhone und Googles Android zurückfiel.

Anfang des Jahres veröffentlichte Blackberry nach mehreren Verzögerungen – und damit offenbar zu spät – sein neues Mobil-OS Blackberry 10. Auch die Entscheidung, mit dem Z10 als erstes Gerät ein reines Touchscreen-Smartphone auf den Markt zu bringen, stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. Für das zweite Fiskalquartal (bis 31. August) kündigte Blackberry vergangenen Freitag eine Abschreibung von knapp einer Milliarde Dollar auf unverkaufte Lagerbestände an, bei denen es sich „in erster Linie um Blackberry-Z10-Geräte handelt“. Diese führte zu einem Verlust von 965 Millionen Dollar, wie Blackberry heute bekannt gab.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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2 Kommentare zu Wichtigster Fertigungspartner von Blackberry kündigt Zusammenarbeit auf

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  • Am 27. September 2013 um 23:31 von Reiner

    Was kann es für einen Fertiger für Gründe geben einem Auftraggeber zu kündigen.?
    Hier scheint sich alles gegen BB zu verschwören. Die Handys müssen keinen Vergleich mit Samsung und Apple scheuen,sind in vielen Belangen besser. Warum muß man bei JEDEM Bericht über BB ausführlich drauf hin weisen wie angeschlagen der Konzern und das Ende schon sehr nah ist.So wird Meinung gemacht.

    • Am 28. September 2013 um 14:51 von Michael

      Ich glaube, es wird versucht auf Kosten von BlackBerry Schlagzeilen zu machen und ins Gespräch zu kommen. Die Kritik mag in bestimmten Punkten gerechtfertigt sein (insbesondere, dass man lebenswichtige Trends verschlafen hat). BlackBerry 10 ist bisher das zuverlässigste und einfachste Betriebssystem, dass ich hatte (WebOS, Android 2x, BlackBerry OS7, iOS vom iPod, BlackBerry 10). Den Z10 habe ich meinem Sohn überlassen, weil die virtuelle Tastatur für mich nichts ist. Der Q10 gibt mir endlich wieder diese „just-type-feeling“ von WebOS und dem BlackBerry 7 (Bold 9990). Was soll dieses ganze „BlackBerry-stirbt-endlich“ Gerede. Wenn nur 1% der Smartphones auf Windows entfallen und mir das System mit den bunten Kacheln gefällt: Warum nicht? Gleiches gilt für BlackBerry: Es reicht mir persönlich, wenn BlackBerry 1 Smartphone mit Tastatur produziert (für mich). Kurz gesagt: Wenn BlackBerry in Zukunft als Nieschenhersteller Smartphones verkauft: Schön. Reicht doch. Alle, die auf BlackBerry rumhacken, sollten sich weniger durch ätzende und negative Kommentare als vielmehr durch eigene überzeugende Leistungen profilieren. Davon hätten meines Erachtens alle mehr.

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