Anonymous will Anführer der Syrian Electronic Army enttarnen

Das Kollektiv ist nach eigenen Angaben im Besitz von 8 GByte Daten der Syrian Electronic Army. Die Namen will es erst veröffentlichen, wenn die Identitäten eindeutig geklärt sind. Die syrische Hackergruppe bezeichnet die von Anonymous vorgelegten Daten als Fälschung.

Mitglieder des Hackerkollektivs Anonymous wollen die Identität von vier Personen offenlegen, die sie für die Anführer der Syrian Electronic Army (SEA) halten. Im Interview mit TechWeekEurope sagte der Hacker BlackPlans, es gehe um The Shadow, The Pro, Syrian_34g13 und vict0r, von denen angenommen wird, dass sie wichtige Mitglieder der dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad nahestehenden Gruppe sind.

BlackPlans behauptet, er habe mit weiteren Anonymous-Hackern im April die Website der Syrian Electronic Army gehackt und dabei Zugriff auf E-Mail- und Social-Media-Konten der vier SEA-Mitglieder gehabt. Eine TechWeekEurope vorliegende Liste soll Nutzernamen und Passwörter für Administrator-Zugänge der Website der SEA enthalten. Insgesamt habe Anonymous 8 GByte Daten erbeutet. Für die Echtheit der bisher vorgelegten Informationen gibt es allerdings keinen Beweis.

„Syrian_34g13 ist der fachlich versierteste und auch derjenige, der am wenigsten mit den Medien spricht“, sagte BlackPlans. „Wir sind uns recht sicher, dass er der Anführer ist. Wir haben viele Informationen, aber nichts, für das wir unseren Ruf riskieren würden. Die tatsächlichen Namen werden wir erst veröffentlichen, wenn wir uns sicher sind.“ Derzeit setze Anonymous noch die Puzzlesteine zusammen. Es gebe Tausende Nutzerkonten. Ziel sei es, nur die wichtigsten Mitglieder und nicht die zahlreichen Randfiguren zu enttarnen.

„Mich widert eine Gruppe an, deren Motivation so zynisch ist, dass sie einem Diktator hilft und versucht, das als Hacktivismus auszugeben“, formulierte BlackPlans. Die Mitglieder der SEA seien weder besonders geschickt noch besonders clever.

Die Syrian Electronic Army wiederum bestreitet einen Einbruch in ihre Website und bezeichnet die bisher veröffentlichten Daten als Fälschung. „Diese Hacker arbeiten schon seit Langem und sie hatten genug Zeit, die Daten über die SEA zu fälschen“, sagte ein Sprecher. Die SEA wies auch Berichte zurück, wonach zwei ihrer Mitglieder Hatem Deeb und Mohammed Osman heißen sollen. Ihr zufolge benutzt kein SEA-Mitglieder seinen echten Namen.

[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope]

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