Hugo Barra, als Vizepräsident für das Produktmanagement der Android-Sparte zuständig, hat einen Wechsel von Google zum chinesischen Handyhersteller Xiaomi bekannt gegeben. In den vergangenen Jahren war er eines der öffentlich bekannten Gesichter des Mobilbetriebssystems. Im Juli stellte er beispielsweise die zweite Generation des Tablets Nexus 7, die seit gestern auch in Deutschland erhältlich ist, der Öffentlichkeit vor.
Wie All Things Digital zusammenfasst, gelang Barra in seinen fünf Jahren bei Google der Aufstieg vom Group Product Manager zum Vizepräsidenten. Zuvor hatte er für den Spracherkennungsspezialisten Nuance gearbeitet. Einem Eintrag auf Google+ zufolge übernimmt er bei Xiaomi Global den Posten eines Vizepräsidenten.
„Es war eine aufregende Reise und eine Ehre, Teil des Android-Teams von Google zu sein“, schreibt Barra. „Ich möchte vor allem Andy Rubin, Hiroshi Lockheimer, Sundar Pichai und Vic Gundotra für ihre phänomenale Unterstützung über die Jahre hinweg danken.“ Ein Google-Sprecher erklärte, man werde Barra vermissen.
Im März hatte Andy Rubin die Leitung der Android-Sparte an Sundar Pichai abgetreten. Rubin ist weiter bei Google beschäftigt.
Barras neuer Arbeitgeber ist nicht nur als Anbieter von Android-Smartphones, sondern auch für seinen charismatischen CEO, der schon mit Steve Jobs verglichen wurde, und seinen rapide steigenden Firmenwert bekannt. Ende 2012 wurde der Wert des Unternehmens auf 4 Milliarden Dollar geschätzt. Inzwischen sind es 10 Milliarden Dollar. Canalys zufolge verkaufte Xiaomi im zweiten Quartal in China 4,4 Millionen Smartphones – 100.000 Einheiten mehr als Apple.
Laut All Things Digital sollen hinter Barras Rückzug auch private Gründe stecken. Erst kürzlich habe er eine Beziehung zu einer Google-Mitarbeiterin beendet, die inzwischen ein Verhältnis mit Google-Gründer Sergey Brin habe. Brin wiederum lebe seit Monaten von seiner Frau Anne Wojcicki getrennt. Aufgrund eines Ehevertrags werde dies aber keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf Google haben. Allerdings wird die Situation dadurch verkompliziert, dass Annes Schwester Susan Wojcicki als Senior Vice President in Googles Werbesparte arbeitet.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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