Carl Icahn investiert in Apple und hält es für „extrem unterbewertet“

In einem Gespräch mit CEO Tim Cook hat er sich nach eigenen Angaben für einen umfangreicheren Aktienrückkauf ausgesprochen als bisher geplant. Seine Einmischung sorgte dafür, dass die Apple-Aktie gestern um knapp 5 Prozent auf rund 490 Dollar zulegte.

Großinvestor Carl Icahn hat ein Auge auf Apple geworfen. Via Twitter teilte er gestern mit, dass seine Investorengruppe einen „großen Anteil an Apple“ halte und er glaube, dass der iPhone-Hersteller „extrem unterbewertet“ sei. Icahn sprach zudem von einer „netten Unterhaltung“ mit Apple-CEO Tim Cook, bei der er für einen größeren Aktienrückkauf plädierte als bisher geplant.

Nach seinen aktuellen Plänen will Apple bis Ende 2015 eigene Aktien im Wert von 60 Milliarden Dollar von Anteilseignern zurückkaufen. Solch eine Maßnahme wirkt sich meist positiv auf den Aktienkurs eines Unternehmens aus.

Noch ist unklar, welche Stellung Icahn tatsächlich bei Apple hat. Aber seine Ankündigung sorgte zumindest dafür, dass der Aktienkurs am gestrigen Handelstag um 4,75 Prozent oder 22,21 Dollar stieg und das Papier mit 489,57 Dollar schloss. Nach Handelsschluss legte es nochmals leicht auf knapp 494 Dollar zu.

Das Wall Street Journal berichtet unter Berufung auf informierte Kreise von einer Investition von mehr als 1,5 Milliarden Dollar. Angesichts eines Firmenwerts von knapp 450 Milliarden Dollar entspräche dies aber nicht einmal einem Anteil von einem Prozent.

Gegenüber AllThingsD erklärte Apple, dass man „das Interesse und Investitionen aller unserer Anteilseigner“ zu schätzen wisse. Außerdem hieß es in der Stellungnahme: „Tim (Cook) hatte heute eine sehr positive Unterhaltung mit Mr. Icahn.“

Icahn ist dafür bekannt, sich aggressiv in die Politik von Firmen einzumischen, in die er investiert hat. So hat er schon öfter versucht oder auch nur damit gedroht, über Stimmrechtsvollmachten oder das Anwerben von Aktionärsstimmen die Kontrolle zu übernehmen. Dies war etwa bei Yahoo, Motorola, Time Warner, Blockbuster, ImClone Sytems und Netflix der Fall. Jüngstes Beispiel ist Dell. Hier kämpft Icahn gegen die Buyout-Pläne von Firmengründer Michael Dell, der das Unternehmen von der Börse nehmen will. Im Machtkampf um den PC-Hersteller hat der Investor seinen Einsatz kürzlich erhöht, indem er weitere vier Millionen Dell-Aktien erwarb.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com, und Rachel King, ZDNet.com]

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5 Kommentare zu Carl Icahn investiert in Apple und hält es für „extrem unterbewertet“

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  • Am 14. August 2013 um 14:31 von Mac-Harry.de

    „Icahn ist dafür bekannt, sich aggressiv in die Politik von Firmen einzumischen“ wird bei Apple nicht ziehen, denn 1 Mrd. US$ als Anteil (1.000.000.000 US$) klingt zwar ziemlich viel, doch für Apple ist das mit schlappen 0,2 Prozent nicht der Beachtung Wert. Will er sich einmischen, muss er schon 100 Mrd. auf den Tisch legen und so viel geld hat weder ein privater, noch ein institutioneller Anleger. Vor diesem hintergrund mischt sich NIEMAND bi Apple ein. Apple ist die wertvollste Firma der Welt. Mehr als vier mal so teuer wie VW. Kein Wunder, denn weltweit beschäftigt Apple direkt UND indirekt über 1,3 Mio. Menschen, was vielen nicht bekannt ist, die nur auf die 75.000 eigenen Apple-Mitarbeiter schauen.

  • Am 14. August 2013 um 20:04 von Christine Anders

    Apple muss sich die nächsten Jahre erst einmal für seine Kunden beweisen und dabei ist davon auszugehen, dass die Kunden sich nicht mehr blindlings auf die Apple-Schlachtbank zum freudigen Abzocken und Ausnehmen führen lassen.

    Der Apple-Hype ist vorbei, ein neuer iGod ist nicht in Sicht und es wird nicht mehr ausreichen, wenn Apple ein Pad von Captain Kirk hinterher bastelt und es der Welt als Revolution vertickt.

    Wenn dann noch für 5 Pfennig Hirn vom Himmel fällt, wird selbst der dümmste anzunehmende Appple-Nutzer merken, dass er von einem Apple-Produkt weder intelligent noch kreativ wird; Er bezahlt nur 30 bis 40 Prozent zuviel und er ist der Nutzer auf iGods Erdboden, dem nichtmal mehr das linke Halbbyte seiner Daten eigenen Daten gehört.

    • Am 15. August 2013 um 12:18 von ArnoNuem

      Dass langweilt mich sooo.
      Immer wenn irgendwo ein Artikel über Apple geposted wird, meldet sich ein gefrusteter Google-Fanboy und erklärt jedem wie scheiße Apple ist, obwohl das niemanden interessiert. Niemand der von Apple-Produkten begeistert ist, interessiert das unreflektierte Frustgeschwätz und alle die Apple eh nicht leiden können, kennen die Plattitüden schon, weil sich die Hardcore Google-Fanboys jeden Abend in der Selbsthilfegruppe gegenseitig die Anti-Apple-Hasstiraden vorsingen und fleißig einüben.

  • Am 15. August 2013 um 13:12 von robert

    Ach komm mal runter. Apple ist doch nicht schlecht. Aber heute auch nicht mehr besser als das Android Lager.
    Kauft was ihr wollt!

  • Am 15. August 2013 um 19:04 von Paul

    Egal, ob Apple unterbewertet ist oder nicht – da muss nur ein Herr Icahn BEHAUPTEN, es wäre unterbewertet, und schon stürzen sich alle darauf. Infolge dieser Käufe steigt der Kurs, und Herr Icahn macht einen satten Gewinn – Ziel erreicht.

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