Galaxy S4: Samsung trickst angeblich bei Benchmark-Tests

Samsung hat angeblich einige Version seines Android-Flaggschiffs Galaxy S4 modifiziert, um in Benchmark-Tests besonders gute Ergebnisse zu erzielen. Das behaupten Nutzer des Forums Beyond3D, deren Erkenntnisse inzwischen von der Technik-Site AnandTech gestützt werden. Demnach sollen Anwendungs- und Grafikprozessor des Galaxy S4 bei Benchmark-Tests mit höherer Geschwindigkeit laufen als sonst.

Nach Angaben des Nutzers „Nebuchadnezzar“ ist der Kerntakt der PowerVR-GPU des Galaxy S4 generell auf 480 MHz begrenzt. Bei den weitverbreiteten Grafik-Benchmarks AnTuTu und GLBenchmark soll die Taktfrequenz jedoch um 52 MHz auf 532 MHz ansteigen.

AnandTech berichtet zudem, dass auch die CPU bei bestimmten Benchmarks unabhängig von der eigentlichen Rechenlast automatisch mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit arbeite. Das gelte für beide von Samsung für das Galaxy S4 verwendeten Prozessorvarianten – den 1,9 GHz schnellen Snapdragon 600 und auch den Exynos 5 Octa, der vier 1,2 GHz und vier 1,6 GHz schnelle Prozessorkerne besitzt.

Gestützt werden die Vorwürfe durch speziellen Code in der Software des Galaxy S4. Ein „BenchmarkBooster“ genannter Abschnitt im Code erwähnt explizit die Testsprogramme AnTuTu, Quadrant und Linpack. Der höhere GPU-Takt beispielsweise steigert die Grafikleistung um rund elf Prozent, wodurch das Galaxy S4 Konkurrenten wie das iPhone 5 und das HTC One hinter sich lässt.

Samsung hat die Anschuldigungen zurückgewiesen. Man benutze kein bestimmtes Tool, „um bei Benchmarks bessere Ergebnisse zu erreichen“. Nach Angaben des Unternehmens löst jede im Vollbild ausgeführte Anwendung einen Anstieg des GPU-Takts auf bis zu 533 MHz aus. Bei bestimmten Spielen werde der Takt jedoch auf 480 MHz gesenkt, um eine Überlastung zu verhindern.

Warum im Software-Code des Galaxy S4 nicht erwähnte Tests nicht zu einer Erhöhung der GPU-Geschwindigkeit führen, erklärte Samsung nicht. Unklar ist auch, bei welchen Anwendungen sich die GPU-Geschwindigkeit reduziert.

[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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