Final von Opera 15 mit WebKit-Engine verfügbar

Sie bringt viele mit der Android-Version eingeführte Neuerungen auf den Desktop. Dazu zählen die verbesserte Schnellwahl, die Funktionen "Discover" und "Stash" sowie der Offroad-Modus. Auch Opera 12.x auf Basis der Presto-Engine wird zunächst weiterentwickelt.

Opera hat die finale Version 15 seines Desktop-Browsers mit dem Codenamen Marlin freigegeben. Sie liegt ab sofort für Windows und Mac OS vor. Der Sprung bei den Versionsnummern von 12 auf 15 resultiert daraus, dass Opera seinen Browser nun nach der Version der ab sofort verwendeten WebKit-Engine benennt. Er basiert neuerdings auf Chromium und der WebKit-Fork Blink.

Den Umstieg von seiner eigenen Rendering-Engine Presto auf das auch von Googles Chrome und Apples Safari eingesetzte WebKit hatte der norwegische Entwickler schon im Februar angekündigt. Eine darauf basierende Android-Version seines Browsers präsentierte Opera kurz darauf auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Die Beta der Desktopversion folgte Ende Mai.

Mit Stash lassen sich Online-Inhalte samt Metadaten mit einem einzigen Klick in einer Liste speichern (Bild: Opera Software).Mit Stash lassen sich Online-Inhalte samt Metadaten mit einem einzigen Klick in einer Liste speichern (Bild: Opera Software).

Die jetzt veröffentliche Final bringt viele der mit der Android-Variante eingeführten Neuerungen auf den Desktop. Dazu zählen die erweiterte Schnellwahl-Startseite, die Funktion „Discover“ und der Offroad-Modus. Auf der Speed-Dial-Seite hinterlegte Websites lassen sich neuerdings per Drag and drop gruppieren und suchen. Discover stellt dem Nutzer Inhalte bereit, die ihn aufgrund seiner Präferenzen interessieren könnten. Sie lassen sich nach Themenkategorien, Region und Sprache filtern. Der Offroad-Modus basiert auf der Komprimierungstechnik, die Opera auch in seinen Mobilbrowsern einsetzt. Sie ist vor allem bei langsamen Internetverbindungen von Vorteil, weil dadurch der Datenverbrauch reduziert wird.

Neu ist auch das Feature „Stash“ (zu deutsch „Versteck“). Damit lassen sich Online-Inhalte samt Metadaten mit einem einzigen Klick in einer Liste speichern. Diese kann anschließend anhand anpassbarer Seitenvorschauen oder gespeicherter Suchbegriffe schnell durchsucht werden. Die Adress- und Suchleiste hat Opera verschmolzen, sodass darüber entweder durch Eingabe einer URL direkt Websites aufgerufen oder Suchanfragen gestartet werden können. Sie bietet auch die Möglichkeit, aufgerufene Seiten Speed Dial oder Stash hinzuzufügen. Generell wurde die Benutzeroberfläche von Grund auf neu gestaltet, um ihr einen moderneren Anstrich zu verpassen.

Der runderneuerte Opera-Browser soll darüber hinaus die allgemeine Kompatibilität zu Websites verbessern. Updates werden künftig wie bei Chrome oder Firefox ohne Zutun des Anwenders im Hintergrund durchgeführt. Den bisher integrierten E-Mail-Client M2 bietet Opera nur noch als eigenständiges Programm an, damit der Browser selbst weniger Speicherressourcen verbraucht. Opera Mail steht ebenfalls ab sofort für Windows zum Download bereit.

Discover stellt dem Nutzer Inhalte bereit, die ihn aufgrund seiner Präferenzen interessieren könnten (Bild: Opera Software).Discover stellt dem Nutzer Inhalte bereit, die ihn aufgrund seiner Präferenzen interessieren könnten (Bild: Opera Software).

Mit Opera 15 führen die Norweger drei Release-Streams und einen schnelleren Update-Zyklus ein. Die stabile Version wird alle paar Wochen aktualisiert und ist für den Produktiveinsatz gedacht. Opera Next erhält öfter Updates als die Stable-Variante und bietet bereits alle Funktionen der nächsten Final. Allerdings können noch einige Probleme auftauchen. Opera Developer dient zum Testen neuer Funktionen und weist unter Umständen schwerwiegende Fehler auf. Der Update-Stream orientiert sich stets an der ursprünglichen Installation. Opera Stable etwa wird stets nur auf die neueste stabile Version aktualisiert, Opera Next auf die jüngste Opera-Next-Ausgabe und so weiter. Auch eine parallele Nutzung der verschiedenen Versionen ist möglich.

Mit dem ersten Update für Opera 15 sollen die Synchronisierungsfunktion „Opera Link“ und Themes zum Individualisieren des Browsers zurückkehren, wie Sebastian Baberowski, Operas Produktmanagementdirektor, in einem Blogeintrag schreibt. Als weitere Neuerung ist eine erweiterte Tab-Verwaltung geplant.

Parallel zu Opera 15 wird auch die noch auf Presto basierende Version 12.x weiter gepflegt. So sollen weiterhin Updates und Sicherheitspatches erscheinen. Erst wenn sie mit dem Funktionsumfang von Opera 15 zufrieden sind, wollen die Entwickler Nutzer der 12er-Version zum Umstieg auffordern.

Download:

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Themenseiten: Browser, Desktop, Opera, Opera Software

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6 Kommentare zu Final von Opera 15 mit WebKit-Engine verfügbar

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  • Am 4. Juli 2013 um 16:59 von Enrico

    Opera 15 ausprobiert und weggeschmissen. Man fragt sich das soll.

    Vorerst war es mit 12 ein hervorragender Browser den ich bereits mit Version 6.x benutzt hatte. Ich war froh… Opera war immer etwas anders und dennoch fortschrittlich mit jede Menge Einstellungsmöglichkeiten die ich jetzt einfach nicht mehr habe. Email ist nicht mehr mit dem Browsen verknüpft, die linke Leiste habe ich nach 2 Stunden immer noch nicht gefunden bei den 3 möglichen Einstellungen. Dafür werden zig Lesezeichen nun in die 1-Klick-Vorschau eingequetscht womit er offensichtlich überfordert ist. Notizen gibt es auch nicht mehr – war ja wohl auch nur noch ein Gimmick das ich sehr gerne und oft genutzt hatte…

    Was dieser Unfug soll weiß ich nicht, warum auch Desktop-Browser als Touchpad programmiert werden weiß ich auch nicht, damit ist doch schon Microsoft mit Windows 8 derartig auf die Nase gefallen.

    Dann wird noch diese absurd hohen Entwicklungszahlen genommen – warum? Windows 98 ist doch auch nicht moderner als Windows 7 und jeder kapiert es…

    Das Opera seinen Altkunden so in den Rücken fällt hätte ich niemals gedacht. Bedauerlich das man damit nun nur noch die kalte Schulter zeigen kann…

    • Am 4. Juli 2013 um 19:16 von tiko

      Warte doch einfach mal ab. Es ist jedenfalls gut dass sie auf WebKit bzw. Blink umgestiegen sind, denn Presto hatte zum Teil immer mehr Kompatibilitätsprobleme und das hääte auf Dauer alle User verscheucht, im Mobelmarkt hatte Opera in letzter zeit aufgrund dessen auch schon zu kämpfen.

      Opera ist seit jeher ein innovativer Underdog, die Norweger werden schon das Beste aus der Engine rausholen und die ersten Features kommen schon im nächsten Update zurück.

      Übrigens mag ich die neuen Ideen in Form von Stash und Discover sehr gerne.

      Gibt ihnen Zeit, ist doch die erste Version mit der neuen Engine.

      • Am 8. Juli 2013 um 10:05 von Dr. Krohn, Michael

        Ich kann ihre Sichtweise nur unterstützen.
        Opera ist mit Opera 15 noch benutzerfreundlicher geworden, d.h. schneller, übersichtlicher, einfacher, informativer und konsequenter in der Umsetzung ihres Konzeptes.
        Die angeboten Hilfen erleichtern die Umstellung merklich.
        Opera 15 hat mich in meiner Entscheidung für den Opera-Browser eher noch bestärkt.

    • Am 7. Juli 2013 um 21:51 von Blinkfeuer

      Jau, bis die Adresse einer Zeitung per Lesezeichen aufgerufen ist, bin ich auch per Fahrrad in der Stadt, wo die Zeitung erscheint. Womöglich nur 4 bis 8 LZ speichern, sonst wird das nichts. Werde Seamonkey verschärft einsetzen. Mail+ Feed + Browser, das will ich.

  • Am 10. August 2013 um 12:55 von Falk D.

    Ich habe Opera 15 aus Versehen installiert, da ich einen neuen Rechner am Arbeitsplatz aufgebaut habe. Er begrüßt mich mit einem Speeddial und einer Google-Suche, wovon mich die Google-Suche etwas störte und die Beobachtung dass Opera 15 laut Netstat schon beim Eingeben in die Adressleiste mit Google telefoniert. Ich hoffte beides deaktivieren zu können und gab opera:config ein um im normalen Einstellungs-Menü zu landen. Verarschen kann ich mich alleine. Opera15 folgt dem Trend „Dumbing down the internet“. Es ist ein stupider Browser für stupide Leute.

  • Am 14. August 2013 um 21:00 von roger

    Ich habe erst gedacht das ich versehendlich die Version 3 onstaliert hatte. da fehlt vieles. Ein Browser ohne Lesezeichen? wo sind al die vielen einstellungsoptionen geblieben? sas nette „seitenspezifische einstellungen“ ? Ich hätte mich nie getraut sowas zu veröffendlichen. Nach der installation musste noch ich feststellen dass http://www.openstreetmap.org nicht mehr funktioniert, und das mit allen Browsern auf diesem Rechner. Möchte nur wiessen wer jetzt für diesen schaden aufkommt. Eigendlich verwendete ich Opera schon immer, da kam es mal vor dass etwas nicht korrekt angezeigt wurde, oder Opera abstürzte, aber das sich jetzt diese basteleien Systemweit sich auswirkten kan und darf nicht sein. Auf diese weise werde ich Opera aber schnell vergessen.

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