Berichte über schwache Galaxy-S4-Verkäufe drücken Samsung-Aktie

Nachforschungen in der Lieferkette haben Analysten zu Kurszielreduktionen bewegt. Der Kurs gab heute um 6,2 Prozent nach. Das war der stärkste Tagesrückgang seit August 2012. Statt der prognostizierten 80 Millionen könnten in diesem Jahr nur 60 Millionen Geräte abgesetzt werden.

Berichte von Analysten, das Samsung-Spitzenmodell Galaxy S4 verkaufe sich nicht so gut wie erwartet, haben zu einem Absturz der Samsung-Aktie geführt. Minus 6,2 Prozent am Freitag in Seoul waren der stärkste Tagesrückgang seit August des Vorjahrs. Darauf haben etwa Bloomberg und Reuters hingewiesen.

Samsung Galaxy S4

Zu den kritischen Stimmen gehörte JP Morgan, das seine Erwartung für Samsungs Kursentwicklung um 9,5 Prozent reduzierte: Die Nachfrage habe zuletzt stark nachgelassen. Analyst JJ Park schreibt zur Begründung in einer Mail an Investoren, Überprüfungen in der Lieferkette ließen auf „enttäuschende“ Zahlen fürs zweite Quartal schließen. Sie lägen „deutlich unter unseren Schätzungen“. Fürs Gesamtjahr hatten die Analysten 80 Millionen verkaufte Galaxy S4 erwartet. Jetzt glauben sie, dass die Summe eher bei 60 Millionen liegen wird.

Ähnliche Bedenken hat beispielsweise Kim Hyun-yong von Etrade Securities. Er nennt auch einen Grund für die aktuelle Schwäche des koreanischen Konzerns: Die Erwartung eines billigeren iPhones habe „die Wachstumsaussichten von Samsungs Smartphone-Geschäft in diesem Jahr insgesamt gemindert“. Gerade auf das Galaxy S4 dürfte diese Begründung eher nicht zutreffen, da es als Spitzenmodell nicht mit einem Billig-iPhone rivalisiert.

Am starken Start des Galaxy hat es dagegen keine Zweifel gegeben. Nach einem knappen Monat meldete Samsung, 10 Millionen Stück seien schon verkauft. Zum Vergleich: Apples iPhone 5 verkaufte sich am Startwochenende 5 Millionen Mal.

Das mit einem 5 Zoll großen Display ausgestattete Gerät ist bei 327 Mobilfunkanbietern in 55 Ländern weltweit erhältlich. Sein mit Gorilla-Glas 3 geschütztes Super-AMOLED-Display hat eine Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten, was einer Pixeldichte von 400 ppi entspricht (HTC One: 468, iPhone 5: 326, Nexus 4: 320, Blackberry Q10: 356 ppi). Die Größe des Arbeitsspeichers liegt bei branchenüblichen 2 GByte. Je nach Region wird das Galaxy S4 von einem 1,9 GHz schnellen Quad-Core-Prozessor oder von Samsungs Exynos 5 Octa mit acht Kernen und 1,6 GHz auf Basis der ARM-A15-Architektur angetrieben. Ohne Vertrag kostet es 649 Euro.

Zuletzt hatte Samsung sowohl ein abgespecktes Galaxy S4 Mini als auch eine Ruggedized-Version namens Galaxy S4 Active angekündigt. Beide wird es ausführlich erst am 20. Juni in London vorstellen – und dann auch Preise bekannt geben. Geplant ist darüber hinaus eine Variante mit Stock-Android.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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7 Kommentare zu Berichte über schwache Galaxy-S4-Verkäufe drücken Samsung-Aktie

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  • Am 8. Juni 2013 um 17:54 von Paulchen14

    „HTC One: 468, iPhone 5: 326, Nexus 4: 320, Blackberry Q10: 356 ppi“

    Warum wird bei diesen Vergleichen bewusst auf Nokia verzichtet?
    Das Lumia 920 z.B. hat eine Pixeldichte von 331ppi – also durchaus erwähnenswert!

    • Am 10. Juni 2013 um 11:26 von Mac-Harry.de

      PIXELDICHTE interessiert doch keinen mehr. Das war gestern das Thema. Ich würde gerne mal eine echte Innovation von einem Hersteller sehen, egal von wem, der nicht Apple heißt. Fände ich echt toll.

  • Am 8. Juni 2013 um 20:29 von Thomas

    Man kann es nicht oft genug wiederholen, bis es vielleicht mal verstanden wird: „Nach einem knappen Monat meldete Samsung, 10 Millionen Stück seien schon verkauft.“

    Samsung meldet nur an die Zwischenhändler ‚ausgelieferte‘ Zahlen, was nicht automatisch ‚verkauft‘ bedeutet. Theoretisch können davon 50% als unverkaufte Rückläufer zu Samsung zurückgehen, und die Zahl würde immer noch irreführend gleich hoch bleiben. Samsung betreibt da eine gewisse Mimikri, um die Absatzzahlen zu schönen.

    Apple hingegen meldet an Endkunden ‚verkaufte‘ iPhones. Daher hinkt der Vergleich der Zahlen.

    • Am 9. Juni 2013 um 10:00 von Pear

      Der Vergleich hinkt auch noch in anderer Hinsicht:

      „Am starken Start des Galaxy hat es dagegen keine Zweifel gegeben…Nach einem knappen Monat meldete Samsung, 10 Millionen Stück…Zum Vergleich: Apples iPhone 5…am Startwochenende 5 Millionen Mal.“

      Ein Startwochenende umfaßt etwa 10% eines Monats. Selbst wenn man hierfür 12,5% ansetzt, ist Apples Absatzzahl je Zeiteinheit bedeutend höher und nicht niedriger.

  • Am 9. Juni 2013 um 15:06 von UNKNOWN

    Und warum wird auch immer bei irgendwelchen Vergleichen bewusst auf die Leuchtdichte verzichtet? Das Teil hat nach meinen Infos nur 287 – eher300 cd/m² und das ist mir echt zu wenig SAMSUNG, grade jetzt wo die Sonne scheint und ich überhaupt nichts mehr erkennen kann auf das Ding. Dann eventuell doch lieber ein LG E975 Optimus G was max.436 cd/m² hat, auch wenn nur halt mit 319ppi.

  • Am 9. Juni 2013 um 15:09 von Eddi

    Diese „Analysten“ kennen sich vllt an der Börse aus, aber was den Smartphone Markt angeht denken sie wie 10-jährige… Mit Apple hat das nichts zu tun, sondern damit, dass das S4 gegenüber dem S3 keinen Mehrwert bietet obwohl man deutlich mehr bezahlt und wenn man bereit ist das Geld auszugeben greift man zum One das derzeit das beste Smartphone auf dem Markt ist, jedenfalls bis neue Windowsphones erscheinen die wiederum nicht so beliebt sind und sich deshalb (noch) relativ schlecht verkaufen

  • Am 9. Juni 2013 um 16:16 von Thomas

    In den Bildschirm meines Galasy Note (N7000) haben sich schon nach kurzer Zeit Symbole eingebrannt. Warum sollte ich für solche unausgereiften Geräte Geld ausgeben ? Jetzt müssen mir die Hersteller erstmal glaubhaft versichern, das dies bei neuen Geräten nicht mehr der Fall ist ! Warum wird in der Presse über dieses Phänomen nicht berichtet ?

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