LinkedIn führt Zwei-Faktor-Authentifizierung ein

Um seinen Dienst sicherer zu machen, hat nun auch das Business-Netzwerk LinkedIn eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt. Damit folgt es dem Vorbild anderer Anbieter wie zuletzt Twitter. Die optionale Sicherheitsfunktion soll es Hackern erschweren, in Nutzerkonten einzudringen und Identitätsdiebstahl zu begehen.

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung sieht vor, dass der Anwender zusätzlich zu seinem Passwort einen zufällig generierten einmaligen Sicherheitscode bei der ersten Anmeldung von einem unbekannten Gerät eingeben muss, der ihm per SMS an sein Handy übermittelt wird. Dadurch kann ein Angreifer allein mit dem Passwort eines Nutzers nicht mehr auf dessen Konto zugreifen.

„Auf die meisten Internet-Accounts, die kompromittiert werden, wird unrechtmäßig von einem neuen oder unbekannten Computer aus zugegriffen“, schreibt LinkedIn-Direktor Vicente Silveira in einem Blogeintrag. „Falls aktiviert, erschwert die Zwei-Faktor-Authentifizierung es unautorisierten Nutzern, auf Ihr Konto zuzugreifen, weil sie dafür sowohl Ihr Passwort als auch Zugang zu Ihrem Mobiltelefon haben müssen.“

Twitter hatte ein entsprechendes Verfahren Ende Mai eingeführt. Damit reagierte es auf eine Reihe von Hackerangriffen. Auch LinkedIn war schon öfter das Ziel von Cyberkriminellen. Mitte 2012 wurden bei einem Angriff 6,5 Millionen verschlüsselte Passwörter entwendet und anschließend veröffentlicht. Der Vorfall brachte dem Business-Netzwerk sogar eine Klage ein, obwohl angeblich keine Nutzerkonten kompromittiert wurden.

Viele andere Hightech-Firmen haben Zwei-Faktor-Authentifizierung bereits implementiert, darunter Apple, Dropbox, Facebook, Google und Paypal. Auch Microsoft hat seinen Anmeldedienst Accounts im April um ein entsprechendes Verfahren namens „Two-step Verification“ erweitert, das alle über ein Microsoft-Konto zugänglichen Dienste und Produkte absichern soll. Dazu gehören Windows, Windows Phone, Xbox, Outlook.com, SkyDrive und Office 365.

Bisher sind die Sicherheitslösungen der verschiedenen Anbieter aber nicht standardisiert, sodass jedes Verfahren jeweils einen speziellen Authentifizierungsserver benötigt. Die FIDO Alliance will dies ändern, zu der unter anderem Google, Paypal, Infineon und Lenovo gehören. Ziel ist es, einen offenen Standard für eine einheitliche Authentifizierungsinfrastruktur zu schaffen.

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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