Apple bietet seine im März eingeführte Zwei-Faktor-Authentifizierung jetzt auch in Deutschland an. Bisher stand die Sicherheitsoption nur in den USA, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland zur Verfügung. Neuerdings können sie Nutzer von iCloud und Apple ID außer in Deutschland auch in Argentinien, Belgien, Brasilien, Italien, Kanada, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, Pakistan, Polen, Portugal und Russland anwenden, wie 9to5Mac berichtet.
Wer die optionale Sicherheitsfunktion aktiviert, benötigt in Zukunft für die Verwaltung seiner Apple ID – und insbesondere das Zurücksetzen des Passworts – zusätzlich zum Passwort einen vierstelligen Bestätigungscode, der als Textnachricht an ein Mobiltelefon geschickt wird. Damit soll das Konto vor der Übernahme durch einen Angreifer geschützt werden, solange er nicht zugleich auf das ausgewählte Empfangsgerät zugreifen kann. Die Eingabe von Passwort und dem jeweiligen Bestätigungscode ist auch erforderlich, wenn Käufe über iTunes, Apples App Store oder iBookstore von einem neuen Gerät aus getätigt werden.
Apple lässt außerdem einen 14-stelligen Code für die Wiederherstellung ausdrucken und empfiehlt, ihn an einem sicheren Ort zu Hause oder im Büro aufzubewahren, besser noch an mehreren Orten. Wenn das Passwort vergessen wurde oder das ausgewählte Mobilgerät nicht mehr zugänglich ist, ist nur mit diesem Code ein erneuter Zugang möglich. Dafür entfällt bei aktivierter Zwei-Faktor-Authentifizierung die bisherige Sicherheitsfrage. Außerdem kann der Apple-Support das Passwort nicht mehr zurücksetzen, sondern nur noch der Nutzer selbst. Wer den Zugang zu zwei von drei Faktoren – Passwort, Gerät, Code für die Wiederherstellung – verliert, könnte allerdings dauerhaft vom Zugriff auf sein Apple-ID-Konto ausgesperrt sein.
Apple reagiert mit der neuen Option auf Nutzererfahrungen wie die des US-Journalisten Mat Honan, der mit Apples iCloud-Dienst einen persönlichen Albtraum erlebte. Ausgerechnet Apples eigener Support hatte ermöglicht, dass ein Angreifer seine Geräte und weitere Konten übernehmen konnte, um sie für seine Zwecke zu missbrauchen. Der Angreifer hatte sich einfach an Apple gewandt, sich erfolgreich als Mat Honan ausgegeben und Zugang zu seinem iCloud-Konto erhalten.
Google hatte eine optionale Zwei-Faktor-Authentifizierung für seine Dienste schon Anfang 2011 eingeführt. Auch Facebook, Yahoo, Paypal und Dropbox bieten sie bereits an. Zuletzt sprang im April Microsoft auf den Zug auf. Und Google hat gerade erst einen Fünfjahresplan für sicherere Authentifizierung vorgestellt. Er sieht vor, Passwörter bis 2018 überflüssig zu machen – auch um den Preis, den Anwendern unbequeme Veränderungen zuzumuten.
[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Laut CAM-Studie sehen 40 Prozent der Autofahrer vernetzte Fahrzeuge mit Software-Updates als Bedrohung an.
Wahlen in mehr als 60 Ländern und rund 2 Milliarden potenziellen Wählern, ist ein gefundenes…
Sie verfallen spätestens nach einer Stunde. Firefox 131 enthält zudem Fixes für 13 Anfälligkeiten, die…
Mobile Malware-Kampagne richtet sich gezielt gegen Banking-Apps.
Betroffen ist das Update KB5043145 für Windows 11 23H2 und 22H2. Es löst unter Umständen…
Sie erlaubt eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerrechten. Microsoft stuft die Anfälligkeit bisher nicht als…