Microsoft schließt Patentabkommen mit Foxconn-Mutter Hon Hai

Die Lizenzen decken Android und Chrome OS ab. Letzten Monat hat Microsoft seine diesbezüglichen Ansprüche einsehbar gemacht. Angeblich ist nun mehr als die Hälfte aller weltweit verkauften Android-Geräte von Microsoft lizenziert.

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Microsoft hat einen weiteren Fertiger von Endgeräten mit Android und Chrome OS als Lizenznehmer seiner diesbezüglichen Patente gewonnen. Es ist Hon Hai, Mutterkonzern von Foxconn und größter Hardware-Hersteller der Welt. Die Höhe der pro Gerät anfallenden Gebühr wurde nicht bekannt gegeben.

Microsoft behauptet seit etwa drei Jahren, Googles linuxbasierte Betriebssysteme verstießen gegen von ihm gehaltene Lizenzen. Letzten Monat hatte es dazu Informationen offengelegt und kommuniziert, welche Patente es verletzt sieht: Auf einer Website namens Patent Tracker stehen all seine 40.785 Patente zur Einsichtnahme bereit. Die Datenbank lässt sich durchsuchen. Google übrigens bestreitet Microsofts Ansprüche.

Eine auf Android bezogene Lizenz von Microsoft haben bisher Smartphone- und Tablet-Hersteller wie Amazon, Barnes & Noble, Buffalo, Compal, General Dynamics, HTC, LG Electronics, Pegatron, Samsung und Velocity Micro oder auch Nikon für eine Android-Kamera erworben. Zu den Lizenznehmern zählt zudem die Hoeft & Wessel AG aus Deutschland, die Android als Embedded-Betriebssystem in Terminals für Transportsysteme, Logistik und Handel einsetzt. Ein weiterer Embedded-Android-Nutzer mit Microsoft-Lizenz ist GPS-Hersteller Tomtom, in dessen Fall ein Patentstreit vorausgegangen war.

Horacio Gutierrez (Bild: Microsoft)
Horacio Gutierrez (Bild: Microsoft)

Microsoft zufolge ist durch das Abkommen mit Hon Hai jetzt mehr als die Hälfte aller weltweit verkauften Android-Smartphones lizenziert. „Wir freuen uns, dass die Liste der Android-Lizenznehmer nun auch den größten Auftragsfertiger der Welt, Hon Hai, umfasst“, zitiert die Pressemeldung Microsoft-Chefjurist Horacio Gutierrez. „Indem wir sowohl Markenhersteller als auch ihre Auftragsfertiger unter Vertrag nehmen konnten, haben wir die Effizienz und globale Reichweite unseres Programms erhöht.“

Einer Schätzung von 2011 zufolge nimmt Microsoft pro verkauftem Android-Gerät zwischen 3 und 6 Dollar ein. In Einzelfällen sollen es bis zu 15 Dollar sein. Zu den Profiteuren gehört auch Microsoft-Partner Nokia, das im Billig-Smartphone-Segment auf Märkten wie Brasilien oder Indien mit seiner Reihe Asha gegen Android-Modelle antritt. Für sein Betriebssystem S40 fallen keine Lizenzkosten an – angesichts extrem knapper Kalkulationen ein bisweilen entscheidender Vorteil.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Themenseiten: Android, Chrome, Foxconn, Hon Hai, Microsoft, Patente

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