China kritisiert jetzt auch Microsofts Garantiebedingungen

Nach Apple ist jetzt auch Microsoft in China wegen seiner Garantie-Richtlinien in die Kritik gekommen. Ein Jahr Garantie auf das Surface Pro entspreche nicht den chinesischen Gesetzen, rügt das staatliche China National Radio. Bloomberg hat die Kritik aufgegriffen.

Korrekt wäre es demnach, wenn Microsoft zusätzlich zu einem Jahr Garantie auf das gesamte Tablet auch zwei Jahre auf Kernbestandteile gäbe. Aufgrund von ähnlicher Kritik war Apple vergangenen Monat eingeknickt; CEO Tim Cook entschuldigte sich persönlich bei chinesischen Kunden für die zu knappe Garantielaufzeit. Seither ist sein Unternehmen bei chinesischen Medien wieder gut angesehen.

„Das wirkt etwas beunruhigend und sieht aus, als wäre die Idee der Kampagne gegen Apple neu aufgegriffen worden“, analysiert nun ein Kenner der chinesischen Medien gegenüber Bloomberg: Doug Young hat ein Fachbuch über die Rolle der Medien im öffentlichen Diskurs des modernen China geschrieben. Er vermutet, dass China National Radio „auf den rollenden Zug aufspringt“.

Die Rundfunkanstalt hält dagegen, die Kritik habe nichts mit Apple zu tun. Vielmehr seien Beschwerden von Hörern über Microsoft eingegangen, denen nachzugehen man beschlossen habe.

Die meisten US-Technik-Firmen sind derzeit zu großen Kompromissen bereit, wenn es ihnen dafür gelingt, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Microsoft hat bisher trotz Kritik aus dem Westen an seiner mit TOM Online entwickelten chinesischsprachigen Skype-Version festgehalten, die ihre Nutzer offenbar ausspioniert.

Erst gestern hatte Microsoft einen Vertrag mit der Provinz Hainan unterzeichnet. Es wird dort ein Innovationszentrum für chinesische Entwickler und Start-ups gründen. Schon letztes Jahr hatte Microsoft angekündigt, in China 1000 Mitarbeiter einzustellen, und zwar hauptsächlich als Verstärkung in Bereichen wie Forschung und Entwicklung, Marketing sowie Dienstleistungen.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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