Intellectual Ventures verklagt Canon und Ricoh wegen Druckertechniken

Intellectual Ventures hat vor dem US-Bezirksgericht in Delaware Klage gegen Canon und Ricoh eingereicht. Der von Ex-Microsoft-Manager Nathan Myhrvold gegründete Patenttroll wirft den Herstellern vor, mehrere Schutzrechte für Drucktechniken zu verletzen.

Canon soll mit seinen Geräten neun Patente verletzen, Ricoh sieben. Eigenen Angaben zufolge hat Intellectual Ventures beide Firmen zu Verhandlungen über ein Lizenzabkommen aufgefordert, worauf diese aber nicht eingegangen seien.

„Wenn kultivierte Unternehmen vor Patentverstößen die Augen verschließen, sind wir gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Wert unserer Patente zu bewahren sowie die Interessen unserer Investoren und Kunden zu schützen“, schreibt Intellectual Ventures Chefanwältin Melissa Finocchio in einem Blogeintrag. „Patentverletzer müssen für die Erfindungen, die sie nutzen, zahlen.“

Canon und Ricoh haben sich auf Nachfrage noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Intellectual Ventures jüngste Klage ist bereits die zweite gegen Canon und die erste gegen Ricoh. 2011 hatte es Canon schon wegen einer ähnlichen Zahl von Verstößen gegen Bildverarbeitungspatente ins Visier genommen.

Zuletzt ging der Patentverwerter schon gegen große Namen aus der IT-Branche juristisch vor. Vergangene Woche klagte er zum zweiten Mal gegen Symantec wegen der angeblichen Verletzung von Schutzrechten für Sicherheitstechniken. Toshiba ereilte das gleiche Schicksal wegen Verstößen gegen Halbleiter-Schutzrechte. Anfang des Jahres reichte Intellectual Ventures Klagen gegen AT&T und andere DSL-Provider ein.

Intellectual Ventures besitzt nach eigenen Angaben mehr als 40.000 Schutzrechte. Rechtsexperten, die sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben, glauben, dass in den kommenden Jahren der Druck auf den Patentverwerter zunehmen wird, sein geistiges Eigentum in Geld umzuwandeln. Myhrvold zufolge erhielt sein Unternehmen bisher rund 5 Milliarden Dollar Risikokapital. Laut einer Studie der University of California müsste Intellectual Ventures jährlich 40 Milliarden Dollar einnehmen, damit eine auf zehn Jahr angelegte Finanzierung in der genannten Höhe erfolgreich sein kann.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Druckern aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

7 Stunden ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

11 Stunden ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

11 Stunden ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

18 Stunden ago

Chrome 124 schließt 23 Sicherheitslücken

Darunter ist ein weiterer Sandbox-Escape. Angreifer können unter Umständen aus der Ferne Schadcode einschleusen und…

21 Stunden ago

Plus 8 Prozent: Gartner hebt Prognose für IT-Ausgaben an

Sie steigt auf 8 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Der Bereich IT-Services wächst in diesem…

1 Tag ago