Erste Beta von Operas WebKit-basiertem Android-Browser verfügbar

Opera hat eine erste Beta seines von Grund auf überarbeiteten Android-Browsers veröffentlicht. Er basiert jetzt wie Apples Safari und Googles Chrome auf der Open-Source-Engine WebKit. Die neue Version nutzt eine native Android-Oberfläche, behält aber viele typische Opera-Funktionen wie Speed Dial bei und fügt einige neue wie den Off-road-Modus hinzu.

Letzteren hatte der norwegische Entwickler schon 2011 versprochen. Er verwendet dieselbe Komprimierungstechnik, die Opera auch in seinem Mini-Browser einsetzt. Bei langsamen Internetverbindungen kann sie Ladezeiten verkürzen, indem sie alle Anfragen an einen Proxy-Server weiterleitet. Wird der Off-road-Modus im Menü aktiviert, erscheint eine rote Leiste am oberen Bildrand, die Nutzer über das eingesparte Datenvolumen informiert.

Zwei neue Funktionen von Opera für Android: Discover (links) und der Off-road-Modus (Bild: Opera).

Die Lesezeichenverwaltung hat Opera in die Speed-Dial-Startseite integriert. Dort hinterlegte Websites lassen sich nun – ähnlich wie Apps unter iOS oder Android – gruppieren. Auch ein Privatsphäremodus ist mit an Bord. Ein Klick auf einen Tab-Button ruft eine Vorschau aller geöffneten Websites auf, durch die der Nutzer per Wischgeste blättern kann.

Statt getrennter Bereiche für Suche und Webadressen bietet der neue Android-Browser nur noch ein Eingabefeld, was eine intuitivere Bedienung ermöglichen soll. Außerdem lassen sich Webseiten nun zum späteren Lesen offline speichern.

Neu ist auch eine Funktion, die Opera „Discover“ nennt. Sie wird von der Speed-Dial-Startseite aus mit einem Wisch nach links aufgerufen. Discover zeigt Websites an, die den Nutzer aufgrund seiner Präferenzen, seines Standorts oder seines Geschlechts interessieren könnten. Opera will die Discover-Seite künftig auch nutzen, um Anzeigen zur verkaufen.

Die Beta von Opera für Android steht ab sofort über Google Play zum Download bereit. Sie läuft im Gegensatz zu Chrome auch unter Android 2.3 Gingerbread. Die finale Version soll in der ersten Jahreshälfte erscheinen. Voraussichtlich einen Monat später folgt dann eine iOS-Version, die Opera bisher aufgrund der verwendeten Presto-Engine und Apples Vorgaben nicht anbieten konnte. Für iPhone, iPad und iPod Touch gibt es aktuell nur den Mini-Browser.

Den Umstieg von der eigenen Engine Presto auf WebKit hatte Opera Mitte Februar angekündigt. Er gilt auch für die Desktop-Version.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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