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Roboter sorgen angeblich für Einstellstopp bei Foxconn

Nach einem Bericht aus China ist forcierte Automatisierung der Grund für einen Einstellstopp beim Auftragsfertiger Foxconn. Zuvor war es in US-Medien zu anhaltenden Spekulationen gekommen, Foxconn reagiere damit auf eine unerwartet geringe Nachfrage für Apples iPhone 5.

Fließbandarbeiterinnen in einem chinesischen Foxconn-Werk (Screenshot: Liu Jiayi, News.com)

Laut Beijing News aber ist der Einstellstopp tatsächlich auf die bevorstehende Umsetzung der schon länger angekündigten Automatisierungspläne zurückzuführen. Die Tageszeitung beruft sich auf namentlich nicht genannte Mitarbeiter des Unternehmens.

Terry Gou, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender von Foxconn, hatte Mitte letzten Jahres seine Mitarbeiter informiert, er wolle mit Robotern die Effizienz erhöhen und steigende Arbeitskosten bekämpfen. Bis zum Jahr 2014 sollten eine Million Roboter in den Foxconn-Werken zum Einsatz kommen.

Dem Bericht von Beijing News zufolge gab Gou Anfang dieses Jahres die Anweisung, die Herstellung beschleunigt durch mehr Roboter zu automatisieren. Seither bedarf es demnach seiner persönlichen Zustimmung, wenn ein Werk Einstellungen in größerem Umfang vornehmen will.

Noch nicht vom Tisch ist aber auch die Erklärung, dass reduzierte iPhone-Aufträge Apples zum Einstellstopp führten. Ein diesbezüglicher Bericht der Financial Times führte zu einem Rückgang von Apples Aktienkurs um rund zwei Prozent. Der Kurs sollte sich auch nicht wieder erholen, als ein Foxconn-Sprecher eine weitere Begründung lieferte: „Aufgrund der ungewöhnlich hohen Anzahl von zurückkehrenden Mitarbeitern nach dem chinesischen Neujahrsfest hat sich unser Unternehmen entschlossen, die Einstellungen vorübergehend zu verlangsamen.“

Zum Neujahrsfest, das in diesem Jahr auf den 10. Februar fiel, kehren chinesische Fabrikarbeiter traditionell in ihre Heimatorte zurück. Während gewöhnlich 70 bis 80 Prozent anschließend nicht wieder die Arbeit im gleichen Werk aufnehmen, verzeichnete Foxconn in diesem Jahr offenbar rund 90 Prozent zurückkehrende Mitarbeiter. Laut Forbes ist es eine Folge von höheren Löhnen und weniger erzwungenen Überstunden – also von Veränderungen, mit denen Foxconn auf den Druck von Apple und chinesischen Arbeiterschützern reagierte.

[mit Material von Cyrus Lee, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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