Analysten warnen vor Börsenblase rund um 3D-Drucker

"Der Anschein hat sich komplett von der Realität gelöst, was den Aktienrausch rund ums so genannte '3D Printing' angeht - und ganz besonders die Firma 3D Systems." Angeblich hat es hier seit fünf Jahren keine technische Innovation mehr gegeben.

Citron Research hat vor einer Investitionsblase rund um 3D-Drucker gewarnt. Die Kurse mehrerer Firmen, die solche Geräte handeln, gingen daraufhin zurück, wie Reuters berichtet. Zum Hype um die 3D-Drucker hatte wenige Tage zuvor noch ein Hinweis von US-Präsident Barack Obama in seiner Rede zur Lage der Nation beigetragen.

Produktion eines 3D-Druckers (Bild: 3D Systems)

Chef von Citron Research ist der kalifornische Investor und Baisse-Spekulant Andrew Left. Er beschuldigte in seinem Report 3D-Systems-CEO Abe Reichental, die Fortschritte im 3D-Druck massiv zu übertreiben und so zu einer Börsenblase beizutragen. „Der Anschein hat sich komplett von der Realität gelöst, was den Aktienrausch rund ums so genannte ‚3D Printing‘ angeht – und ganz besonders die Firma 3D Systems“, heißt es darin. „Hinter jeder Blase steht einer, der sie anheizt – und in dem Fall ist das Abe Reichental.“

Unter der Veröffentlichung litt nicht nur der Aktienkurs der 3D Systems Corporation, die größter börsennotierter Hersteller von 3D-Druckern in den USA ist. Auch ihre Konkurrenten Stratasys und ExOne verbuchten Kursverluste. Allerdings konnten sie das verschmerzen: Der Kurs von 3D Systems hatte sich im vorangehenden Jahr verdreifacht, der von Stratasys zumindest verdoppelt, wie Reuters anmerkt. Keine der Firmen wollte eine Stellungnahme abgeben.

Citron Research konzentriert sich auf Aktien, die es für systematisch und mit betrügerischer Absicht überbewertet hält – daher auch der Firmenname. Ihm zufolge hat 3D Systems in den letzten fünf Jahren keinen einzigen technischen Fortschritt erzielt. Seine Produktneuheiten seien fast unveränderte Neuauflagen der Vorgänger.

Weiter zitiert Citron die Versprechungen in der Vergangenheit: Man wollte mit diese Technik nicht nur Prototypen schnell und unkompliziert herstellen, sondern auch leichte Flugzeugteile und Zahnkronen. Doch jetzt werde 3D-Printing nur genutzt, um Eierbecher herzustellen, Kämme und Sexspielzeuge.

[mit Material von Noel Randewich, TechEye.net]

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Themenseiten: 3D Systems, 3D-Content, Börse, Drucker, Stratasys

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