Bericht: Apple-CEO Tim Cook lehnte Patentklagen gegen Samsung ursprünglich ab

Zu dem Zeitpunkt war er noch COO des iPhone-Herstellers. Grund für seine Ablehnung war die Abhängigkeit von Samsung als Lieferant für iPhone und iPad. Steve Jobs wollte offenbar schon früher gegen Samsung klagen.

Apple-CEO Tim Cook hat sich einem Bericht von Reuters zufolge anfänglich gegen eine Patentklage gegen Samsung ausgesprochen. Zu dem Zeitpunkt war Cook noch Chief Operating Officer des Unternehmens. Grund für seine Ablehnung war angeblich die Rolle, die Samsung als Schlüssellieferant für iPhone und iPad spielte. 2011 war das Unternehmen aus Cupertino mit einem Auftragsvolumen von 8 Milliarden Dollar für Chips und Displays der größte Kunde des koreanischen Elektronikkonzerns.

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Nach der Unterzeichnung eines Lieferabkommens für Flash-Speicher im Jahr 2005 entwickelte sich eine enge Beziehung zwischen den beiden Firmen. Dem Bericht zufolge gehörte dazu unter anderem ein Besuch des Enkels des Samsung-Gründers in Steve Jobs‘ Privathaus in Palo Alto (Kalifornien). Im Rahmen der Zusammenarbeit erhielten beide Firmen Einsichten in die Geschäfte des jeweiligen Partners.

2010 hätten sich Jobs und Cook nach dem Marktstart des Galaxy S bei Samsung-Managern über das Look and feel des Smartphones beschwert und erwartet, dass das Unternehmen sein Design ändert, so die Quellen von Reuters. Zu dem Zeitpunkt habe die Koreaner ihre Stellung als wichtiger Lieferant von Apple vor rechtlichen Schritten bewahrt. Ein Jahr später habe Steve Jobs nach der Veröffentlichung des Galaxy Tab jedoch seine Geduld mit Samsung verloren.

Im April 2011 reichte Apple schließlich seine erste Patentklage gegen Samsung ein, mit dem Ziel, ein Verkaufsverbot für zahlreiche Produkte des Unternehmens zu erhalten. Im August entschied ein Geschworenengericht auch zu Apples Gunsten und sprach dem iPhone-Hersteller 1,05 Milliarden Dollar Schadenersatz zu. Allerdings darf Samsung in den USA seine Produkte weiterhin anbieten.

„Samsung ist möglicherweise ein bisschen in Apples Kundenstamm eingedrungen, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass Samsung die Kunden übernehmen oder Apple aus dem Smartphone-Geschäft drängen wird“, schrieb die zuständige Bezirksrichterin Lucy Koh im Dezember. Beim aktuellen Fall gehe es um entgangene Verkäufe, und nicht um den Verlust der Möglichkeit, am Markt teilzunehmen.

Apple war offenbar daran interessiert, den Streit außergerichtlich beizulegen. Dafür bot es Samsung ein gegenseitiges Patentabkommen an. Allerdings konnten sich beide Firmen nicht auf die Bedingungen für eine Vereinbarung einigen.

Indes versucht Apple, seine Abhängigkeit von Samsung zu reduzieren. Unter anderem soll es dem Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) mehr als eine Milliarde Dollar angeboten haben, um sich exklusive Produktionskapazitäten zu sichern. Das Angebot wurde jedoch zurückgewiesen.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Themenseiten: Apple, Mobile, Patente, Patentstreit, Samsung, Steve Jobs, iPad, iPhone

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