Neues Unterseekabel versiebenfacht Durchsatz zwischen Island und Europa

Die Verbindung Danice endet im dänischen Ort Blaabjerg. Ihr Durchsatz steigt von 5,1 TBit/s auf 35,3 TBit/s. Dies könnte die isländische Rechenzentrums-Energie beflügeln. Island gewinnt große Mengen Strom aus Geothermie und Wasserkraft, für den es eine sinnvolle Nutzung sucht.

Die Ciena Corporation und Farice haben eine deutliche Beschleunigung von „Danice“ angekündigt – also der Untersee-Kabelverbindung, die Island an Europa anbindet. Das mehr als 1000 Kilometer überbrückenden Kabel, das im dänischen Blaabjerg endet, wird seinen Durchsatz in diesem Jahr fast versiebenfachen – ein wichtiger Faktor für Island, das sich als Cloud-Standort empfehlen möchte.

Derzeit ist Island mit vier Glasfaser-Paaren und 5,1 TBit/s angebunden. Die in den nächsten Monaten verlegte Verbindung nutzt aber Cienas Übertragungstechnik 40G Coherent sowie auch seine 100G-Technik für besonders große Wellenlängen. Pro Glasfaserstrang sind dabei 8,8 TBit/s möglich. In der Summe wird das neue Kabel also bis zu 35,3 TBit/s transportieren.

Die Änderungen treffen auch die Endpunkte im Netzwerk von Farice, das übrigens Städte in fünf europäischen Ländern durch Glasfaserkabel verbindet. Dort kommt künftig Cienas optische Lösung Geomesh zum Einsatz. Sie vereinfacht den Aufbau von Ende-zu-Ende-Netzwerkverbindungen und vermeidet laut Anbieter viele typische Probleme, die auftreten, wenn man Glasfaser- udn Kupfernetze miteinander in Verbindung setzt.

Island gewinnt große Mengen Strom aus Goethermie und Wasserkraft, der sich schlecht exportieren lässt (Bild: isländisches Außenministerium).
Island gewinnt große Mengen Strom aus Geothermie und Wasserkraft, der sich schlecht exportieren lässt (Bild: isländisches Außenministerium).

Island möchte als Standort für Rechenzentren seine natürlichen Ressourcen nutzen. Das hat Außenminister Ossur Skarpheoinsson ZDNet im Februar 2012 erklärt. „In Zukunft werden Rechenzentren eine der Hauptmöglichkeiten sein, Islands grüne Energie ins Ausland zu liefern.“ Island gewinnt Strom aus Erdwärme und Wasserkraft, wovon bisher nur seine drei Aluminumfabriken im großen Stil profitieren. Eine Versorgung von Rechenzentren wäre sowohl möglich als auch ökologisch sinnvoll, zumal der Kühlaufwand auf Island geringer ist als etwa in Zentraleuropa. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine solche Rechenzentrums-Industrie mitten im Nordatlantik zählen natürlich schnelle Verbindungen wie das Danice-Upgrade, das in den nächsten Monaten abgeschlossen werden soll.

[mit Material von David Chernicoff, ZDNet.com]

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