E-Book-Preisabsprachen: Weitere Einigung in den USA

Penguin stimmt dem Kompromiss mit dem US-Justizministerium zu - auch wenn es sich weiter für unschuldig hält. Nur Apple und Macmillan weigern sich nach wie vor. Der Prozess gegen sie soll nun im Juni eröffnet werden.

Im US-Kartellprozess um Preisabsprachen bei E-Books haben sich inzwischen alle Beteiligten außer Apple und Macmillan mit dem Justizministerium geeinigt. Jetzt vollzog diesen Schritt Penguin – wie zuvor schon die zu Lagardere SCA gehörende Hachette Book Group, News Corps HarperCollins Publishers und die CBS-Tochter Simon & Schuster.

iPad als E-Reader

Die Einigung sieht eine Beendigung der zwischen Verlagen und Apple laufenden Verträge vor. Zwei Jahre lang darf Penguin nun außerdem keinen Vertrag mehr eingehen, der anderen Händlern einen Rabatt auf Penguin-Werke verbietet.

Apple hatte mit den Verlagen 2010 eine Vereinbarung über den Verkauf von E-Books in iTunes geschlossen. Dieses so genannte „Agenturmodell“ sah vor, dass die Verlage die Preise für ihre Bücher selbst festlegen und Apple mit 30 Prozent am Umsatz beteiligen. Zugleich dürfen andere Händler die Titel nicht zu niedrigeren Preisen verkaufen. Damit entspricht es in Grundzügen der deutschen Buchpreisbindung.

Penguin kommentierte seine Einigung mit dem Justizministerium dahingehend, dass es sich weiter als unschuldig betrachte. Das Agenturmodell habe den Wettbewerb unter den Verlagen und auch den E-Book-Anbietern noch verstärkt. Somit sei es nur zum besten von Lesern und Autoren. Auf der anderen Seite glaube man, dass der neue Verlagszusammenschluss Penguin Random House am besten auf einem neuen Blatt Papier starte.

Das Kartellgericht muss noch zustimmen. Dem Justizministerium zufolge haben die drei früheren Einigungen schon zu deutlichen Preissenkungen geführt. Apple dagegen hatte die Einigung im August „fundamental unfair, gesetzeswidrig und beispiellos“ genannt. Im Juni 2013 soll nun der Prozess gegen Apple und Macmillan eröffnet werden.

In einem parallelen Verfahren in Europa dagegen haben sich Apple und die Verlage mit alleiniger Ausnahme von Penguin letzte Woche einer Einigung unterworfen. Sie mussten ebenfalls laufende Verträge für ungültig erklären und bestimmten Klauseln abschwören. Strafzahlungen wurden ebenso wenig wie in den USA gefordert.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Themenseiten: Apple, E-Books, E-Commerce, Kartell, Penguin Books

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