Samsung reicht erneut Patentklage gegen LG Display ein

Es geht um angeblich kopierte Techniken für LCD-Displays. LG soll Samsungs PLS-Switching-Technologie modifiziert und als "AH-IPS" zum Patent angemeldet haben. Samsung fordert Schadenersatz und ein Verkaufsverbot.

Samsung Display klagt erneut gegen seinen koreanischen Rivalen LG Display. Wie die Korea Times berichtet, behauptet Samsung in der beim Seoul Central District Court eingereichten Klage, dass LG seine PLS-Switching-Technologie (Plane-to-line) kopiert und für eigene Patente benutzt hat. Die diesbezüglichen Schutzrechte LGs sollen nun für ungültig erklärt werden.

Logos von Samsung und LG

Der Klageschrift zufolge hat LG die PLS-Switching-Technik ohne Zustimmung von Samsung modifiziert und in „AH-IPS“ umbenannt, um sie in kleinen und mittelgroßen LCD-Displays einzusetzen. Samsung habe seine PLS-Technik schon im November 1997 zum Patent angemeldet, heißt es.

„Wir fordern ein vollständiges Verkaufsverbot für von LG Display und LG Electronics hergestellte Consumer-Produkte, die diese Patente verwenden“, sagte Samsung laut Korea Times. Zudem soll LG 2 Milliarden Won (1,4 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen. Die von Samsung beantragte einstweilige Verfügung richtet sich unter anderem gegen die LG-Smartphones Optimus G und Vu 2.

„Der Kampf ist eine Frage der Ehre. Schadenersatz ist nicht das eigentliche Problem. Ich glaube, dass wir beide mithilfe des Rechtsstreits als weltweit führender Display-Hersteller anerkannt werden wollen“, sagte ein nicht namentlich genannter Samsung-Manager der koreanischen Zeitung.

LG wollte Samsungs neuerliche Klage nicht kommentieren. Sohn Young-june, Chef von LG Display, sagte auf Nachfrage der Korea Times: „Wir haben gehört, dass Samsung Display seine jüngste Klage bei dem Gericht eingereicht hat. Nach der Durchsicht der Gerichtsunterlagen werden wir Gegenmaßnahmen vorbereiten.“

Im September hatte die LG-Tochter LG Display eine Klage gegen Samsung angestrengt, das ihre OLED-Patente mit fünf Produkten verletze. Dabei geht es vor allem um das Design von LGs OLED-Panels, Schaltkreise und auch das Design von Geräten. Hintergrund sind Vorwürfe von Samsung gegen LG, wonach ehemalige und aktuelle Samsung-Mitarbeiter betriebsinterne Informationen über einen AMOLED-Fernseher an LG weitergegeben haben. Zudem versucht Samsung seit November mit einer Gegenklage, sieben von LG gehaltene OLED-Patente für ungültig erklären zu lassen, weil es ihnen an Innovation fehlt.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]

Themenseiten: Displays, LG Electronics, Mobile, Patente, Samsung, Smartphone

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Samsung reicht erneut Patentklage gegen LG Display ein

Kommentar hinzufügen
  • Am 13. Dezember 2012 um 11:48 von Lerchenzunge

    Ich musste grinsen, als ich dieses aus dem Munde eines Copy-Cat Samsung Managers lesen durfte: „Der Kampf ist eine Frage der Ehre.“

    Als ob es ehrenvoll sei, wenn man selber gnadenlos Technologien und Designs von Mitbewerbern kopiert und vermarktet. Ein Schelm, der dabei Böses vermutet.

    Ich würde es Samsung gönnen, wenn LG ihre Patente, so es denn so sein sollte, ohne Zahlungen nutzen darf und vor Gericht gewinnt. Dann setzt vielleicht ein Umdenken darüber ein, was es bedeutet, wenn einem das Know-how und die Ideen gestohlen werden.

    • Am 13. Dezember 2012 um 12:33 von Gerhard

      Na ,soviel ich weiß stammt die Technik von den bisherigen Iphones von Samsung , also was hat jetzt Samsung geklaut ? Rechteckige Bildschirme ? Na klar, sie hätten lieber runde TVs und Handys ? Und was die Amoled Technik angeht , hat weder Sony noch irgend ein anderer Hersteller die Technologie so weit entwickeln können wie Samsung. Aber das will man als Apple Liebhaber ja nicht verstehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *