Samsung hat nach der Einigung von HTC und Apple in ihrem Patentstreit erklärt, selbst nicht mit Apple in Verhandlungen treten zu wollen. Der Chef der Mobilsparte J.K Shin sagte der Yonhap News Agency, man setze auf „eine Klärung im Gerichtssaal – und nicht außerhalb davon.“
Dass Shin betonte, Samsung werde nicht einmal mit Apple sprechen, zeigt, wie tief der Graben zwischen beiden Firmen ist. Im kalifornischen San Jose konnte Apple zwar einen bedeutenden Sieg erringen, die Schadenssumme von 1,05 Milliarden Dollar ist jedoch noch immer strittig. In zahlreichen Ländern laufen flankierende Prozesse. Kürzlich soll Samsung auch die Preise für von seiner Fab gefertigte Prozessoren angehoben haben – allerdings exklusiv für den Kunden Apple, der übrigens nach wie vor auch Bildschirme bei Samsung bestellt.
Shin sagte der koreanischen Agentur weiter, im vierten Quartal werde Samsung bei den Smartphone-Verkäufen voraussichtlich ebenso stark sein wie im dritten, als das neue Modell Galaxy SIII zu einem Rekord-Betriebsgewinn beitrug.
Der ehemalige Android-Marktführer HTC war als erstes Unternehmen von Apple verklagt worden. Am Wochenende legten beide Parteien jedoch ihren Rechtsstreit bei und räumten sich gegenseitige Nutzungsrechte an ihren Patente ein. Finanzielle Bedingungen wurden nicht kommuniziert, Analysten vermuten jedoch, dass HTC bis zu 280 Millionen Dollar jährlich zahlen muss. Dem widerspricht allerdings HTC-President Jason McKenzie, der News.com mitteilte, das Abkommen werde sich nicht auf das Finanzergebnis seines Unternehmens auswirken.
Samsung ist heute der größte Handyhersteller der Welt. Nach Zahlen von Gartner setzte er im dritten Quartal 2012 98 Millionen Geräte ab, was einem Anteil von 22,9 Prozent entspricht. Apple dagegen verkaufte im letzten Dreimonatsabschnitt 5,5 Prozent aller Mobilfunk-Endgeräte weltweit.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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