Bericht: Nokia-Patent verhindert Multi-User-Support auf Android-Smartphones

Android 4.2 bietet die Funktion ausdrücklich nur für Tablets. Die Finnen wiederum besitzen seit Jahren ein Patent für ein "Mehrbenutzer-Mobiltelefon". Es beschreibt die Einrichtung und Verwendung mehrerer Benutzerkonten auf einem Handy.

Nokia trägt möglicherweise die Verantwortung dafür, dass der Multi-User-Support in Android 4.2 auf Tablets beschränkt ist. Das schreibt TechCrunch und begründet seine Vermutung mit einem Patent des finnischen Unternehmens, das diese Technik für Smartphones beschreibt.

Google hatte am Montag das Update für sein Mobilbetriebssystem vorgestellt, das auf den neuen Nexus-Produkten des Unternehmens vorinstalliert ist. Eine der wichtigen Neuerungen ist die Möglichkeit, mehrere Nutzerkonten anzulegen. Allerdings steht dieses Feature nur auf Tablets und nicht auf Smartphones zur Verfügung.

Nokia-PatentNokia hat das Patent für ein „Mehrbenutzer-Mobiltelefon“ im Mai 2005 beantragt (Bild: Google).

Nutzer der für Tablets optimierten Version von Android 4.2 können eigene Homescreens, Hintergrundbilder, Widgets und Apps einrichten. Der Wechsel zwischen verschiedenen Benutzern erfolgt vom Sperrbildschirm aus. Da Tablets beispielsweise innerhalb einer Familie oft von mehreren Personen verwendet werden, könnte der Multi-User-Support Android-Geräten einen Vorteil gegenüber Apples iPad verschaffen, das nur ein Konto unterstützt und synchronisieren kann.

Das fragliche Nokia-Patent US2005/0107114 A1 trägt den Titel „Mehrbenutzer-Mobiltelefon“. Die Funktion wurde vom ehemaligen Symbian-Mitarbeiter Tim Ocock erfunden. „Ein Mobiltelefon ist dafür gedacht, zu unterschiedlichen Zeiten von mehreren unterschiedlichen Personen benutzt zu werden“, heißt es in der Beschreibung des Schutzrechts. Demnach kann jeder Nutzer das Mobiltelefon an seine eigenen Bedürfnisse anpassen und er muss nur wenige Bildschirmmeldungen beantworten, um die eigenen Einstellungen aufzurufen.

„Mit der Unterstützung mehrerer Nutzer erhält jede Person ihren eigenen Raum“, sagt Google wiederum über die neue Funktion von Android 4.2. „Jeder kann einen eigenen Homescreen, Hintergrund, Widgets, Apps und Spiele haben – und sogar eigene Levels und Bestenlisten! Und da Android Multitasking unterstützt, ist es ganz einfach, zwischen Nutzern zu wechseln – man muss sich nicht an- und abmelden. Verfügbar nur auf Tablets.“

Ob das Nokia-Patent tatsächlich der einzige Grund dafür ist, dass nur die Tablet-Version von Android 4.2 mehrere Benutzerkonten unterstützt, ist nicht klar. Weder Google noch Nokia wollten den Bericht von TechCrunch auf Nachfrage von News.com kommentieren.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

Themenseiten: Android, Mobile, Nexus, Patente, Smartphone, Tablet

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Bericht: Nokia-Patent verhindert Multi-User-Support auf Android-Smartphones

Kommentar hinzufügen
  • Am 1. November 2012 um 2:50 von Herbert Schulze

    Dieses Patent ist doch ein Witz. Es würde auf Antrag von Google umgehend gelöscht. Android basiert auf Unix und das beherrschte nachweislich schon „mehrere User pro Gerät“ als Nokia noch ausschließlich Klopapier und Fahrradreifen hergestellt hat, auch wenn die damaligen Geräte so um 1971 keine Telefone waren. Hier zieht der „proof of prior work“ mit dem Google nachweisen kann, dass Unix/Linux/Android schon Multi-User beherrschte bevor Nokia das Patent eingereicht hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *