Nach Kritik an Arbeitsbedingungen: Samsung kontrolliert chinesische Lieferanten

Bis zum Jahresende stehen Untersuchungen bei 250 Zulieferern an. Bei HEG Electronics findet Samsung aber keine Kinderarbeit. Dafür bemängelt es dort unzureichende Sicherheitsmaßnahmen und gefährliche Arbeitsbedingungen.

Samsung hat Kontrollen bei mehr als 250 chinesischen Unternehmen angekündigt, die die Produkte des koreanischen Elektronikkonzerns fertigen. Ziel ist es, eventuelle arbeitsrechtliche Verstöße aufzudecken. Samsung reagiert damit auf Kritik der in New York ansässigen Arbeitsschutzorganisation China Labor Watch.

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Sie hatte im August einen Untersuchungsbericht vorgelegt und darin behauptet, HEG Electronics beschäftige Kinder im Alter von unter 16 Jahren. Die Firma, die DVD-Player und Mobiltelefone fertigt, soll von ihren Angestellten auch unangemessen lange Arbeitszeiten verlangen. Weitere Kunden von HEG sind Motorola und LG Electronics.

Samsung leitete daraufhin eigene Untersuchungen ein. Wie Reuters berichtet, wurden dabei potenziell gefährliche Arbeitsbedingungen, unzureichende Sicherheitsmaßnahmen, Managementfehler und ein System zur Bestrafung unentschuldigter Fehlzeiten aufgedeckt. In der Fabrik von HEG Electronics in Huizhou habe Samsung, entgegen der Behauptung von China Labor Watch, jedoch keine Kinderarbeit festgestellt.

„Samsung verlangt von HEG, dass es sofort seine Arbeitsbedingungen verbessert“, heißt es in einer Stellungnahme auf der Samsung-Website. „Wir haben das Unternehmen offiziell darüber informiert, dass es sich an alle geltenden Arbeitsgesetze und Samsungs Richtlinien halten muss. Falls sich HEG nicht nach Samsung Null-Toleranz-Regel gegenüber Kinderarbeit richtet, wird der Vertrag sofort aufgelöst.“

Die 105 Zulieferer, die exklusiv für Samsung in China arbeiten, wollen die Koreaner bis Ende September inspizieren. Bis Ende des Jahres sollen weitere 144 Firmen folgen, die außer für Samsung auch für andere Kunden produzieren. Samsung fügte hinzu, es werde auch die Zusammenarbeit mit Firmen einstellen, die aufgedeckte Mängel nicht beseitigten.

Bisher standen vor allem Apple und sein Zulieferer Foxconn in der Kritik. Die Fair Labor Association (FLA), die Apple zu ihren Mitgliedern zählt, bescheinigte dem chinesischen Auftragsfertiger im August verbesserte Arbeitsbedingungen. Die FLA wies aber auch auf weitere Herausforderungen hin, unter anderem bei der Einhaltung der chinesischen Arbeitszeitgesetze. Andere Arbeitsschutz-Organistionen äußerten sich skeptisch zu den veröffentlichten Ergebnissen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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