Gerichtsunterlagen: Samsung plante 11,8-Zoll-Tablet mit Retina-Display

Die Auflösung sollte 2560 mal 1600 Pixel betragen. Die Pixeldichte von 256 ppi wäre etwas niedriger als beim iPad gewesen. Das Modell P10 hat Samsung mit LTE-Mobilfunkanbindung konzipiert. IBM und Toshiba kämpfen um Geheimhaltung ihrer Verträge mit Samsung.

Der gestern gestartete Prozess von Apple gegen Samsung hat weitere vertrauliche Unterlagen ans Licht gebracht. Darunter befinden sich Pläne von Samsung für ein 11,8-Zoll-Tablet mit Retina-Bildschirm, die The Verge entdeckt hat.

Apple iPad und Samsung Galaxy Tab 10 ZollSamsung Galaxy Tab 10.1 und Apple iPad (Bild: James Martin/CNET)

Das Tablet mit dem Codenamen P10 sollte LTE-Mobilfunk und eine Auflösung von 2560 mal 1600 Pixeln mitbringen. Das würde einer Dichte von 256 Pixeln pro Zoll (ppi) entsprechen. Das aktuelle iPad der dritten Generation bringt auf 9,7 Zoll Diagonale 2048 mal 1536 Pixel unter (264 ppi).

Samsung ist einer von Apples Displaylieferanten. Es wäre nicht überraschend, sollte er seine hochwertigen, hochauflösenden IPS- und AMOLED-Bildschirme auch selbst in Tablets nutzen, wie es der Entwurf offensichtlich vorsah. In den Unterlagen sind zudem zwei Entwürfe von Samsung-Smartphones mit Windows Phone 8 zu sehen, die die Namen Odyssey und Marco tragen.

Das Gericht unter Bezirksrichterin Lucy Koh muss sich in den kommenden Tagen mit der Frage befassen, ob Samsung Apples iPad und iPhone „sklavisch nachgeahmt“ hat. Um den zehn Geschworenen ein umfassendes Bild zu vermitteln, haben Firmen und Ermittler eine Materialsammlung zusammengetragen, die etwa verworfene Prototypen für das erste iPad und iPhone öffentlich machte. Kaum Informationen wird es allerdings zur Entstehung eines mit dem Sony-Logo versehenen iPhone-Prototyps geben – Ex-Apple-Designer Shin Nishibori weigert sich, für die Verhandlung aus Hawaii einzufliegen.

In den Gerichtsunterlagen steht auch, welche Bruttogewinnspanne Apple mit dem iPhone generiert: 49 bis 58 Prozent bei iPhone-Verkäufen in den USA zwischen April 2010 und Ende März 2012. Die Margen fürs iPad fielen mit 23 bis 32 Prozent deutlich geringer, aber immer noch beachtlich aus.

IBM und Toshiba haben indessen Anträge gestellt, ihre zur Materialsammlung gehörenden Verträge mit Samsung geheimzuhalten. IBM etwa fordert eine einstweilige Verfügung gegen die Nachrichtenagentur Reuters, die „wichtige kommerzielle Informationen“ veröffentlichen wolle. Und Toshiba versucht zu verhindern, dass Einzelheiten seines Patentvertrags mit Samsung bekannt werden.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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4 Kommentare zu Gerichtsunterlagen: Samsung plante 11,8-Zoll-Tablet mit Retina-Display

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  • Am 31. Juli 2012 um 21:37 von Nick

    Wie kann den jemand ausser Apple „Retina“ Displays herstellen ?

    Das ist doch nur ein marketingbegriff dem die LG-Displays verpasst haben die ne bestimmte dpi erreicht haben …

    Man würde ja auch nicht sagen: Canonical bringt neues Ubuntu mit Windows-Update ???

    • Am 1. August 2012 um 11:05 von Florian Kalenda

      Interessanter Hinweis, aber warum sollte man einen hilfreichen Begriff nicht allgemein verwenden? Nur weil er von Apple kommt?
      Ich habe mir erlaubt, die Frage mal in Google+ aufzugreifen.
      https://plus.google.com/108127518794149186287/posts/XsneUMzhrZG

      • Am 1. August 2012 um 23:00 von Ikarus

        Vieleicht nicht, weil der Begriff „Retina Displaytechnik“ etwas völlig anderes bedeutet. Die „Retina Displaytechnik“ bezeichnet ein Verfahren bei dem ein Pixel mittels einer Linse auf zwei Punkte in einem definierten Abstand projeziert wird. Es ist Bestandteil der 3D-Displaytechnik und lässt das Bild „über dem Display schweben“. Daher hat Apple auch kein Schutzrecht auf den Begriff (Was sie gerne hätten, weil sie am liebsten selbst die auf Körpertemeratur angestiegenen Abwinde der Verdauung patentieren lassen würden) sonst würde hinter Jedem „Retina-Display“ in Apples Werbung ein TM stehen…

  • Am 1. August 2012 um 10:26 von Naon

    So ist es …aber in unserer Welt veräppelt man sich ja gerne ;-).Apple wird sowieso siegen , bei der der Richterin.

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