Ex-CEO von Acer wird Lenovos EMEA-Chef

Gianfranco Lanci will den Marktanteil des chinesischen Computerherstellers ausbauen. Langfristig strebt er einen Platz unter den Top-drei-Anbietern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika an. Dafür will er ins Consumer-Geschäft vorstoßen.

Lenovo hat Gianfranco Lanci, den ehemaligen Präsidenten und CEO von Acer, mit sofortiger Wirkung zum Leiter seiner Geschäfte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) bestellt. Lanci steht dem chinesischen Computerhersteller seit September vergangenen Jahres als Berater zur Seite.

 Gianfranco Lanci ist neuer Europachef von Lenovo (Bild: Lenovo).
Gianfranco Lanci ist neuer Europachef von Lenovo (Bild: Lenovo).

Seinem neuen Arbeitgeber will Lanci nun zu „10 Prozent Marktanteil in den zehn wichtigsten Ländern in der EMEA-Region“ verhelfen. Langfristiges Ziel sei ein Aufstieg in die Top drei der Hersteller in der Region. „Im vergangenen Jahr waren einige Akteure des PC-Markts von Turbulenzen und Unsicherheiten betroffen. Wir haben unsere Strategie ‚Schützen & Angreifen‘ in dieser Zeit konsequent weiterverfolgt. So haben wir das bestehende Geschäft mit der Think-Produktreihe abgesichert und weiter ausgebaut, um gleichzeitig in neue Märkte wie das Consumer-Segment vorzustoßen“, erklärte Lanci.

Mit Lancis Berufung zum Europachef geht eine Neustrukturierung des Unternehmens einher. Ab sofort unterscheidet Lenovo weltweit vier Vertriebsregionen: EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika), APLA (asiatisch-pazifischer Raum plus Lateinamerika) sowie China und Nordamerika. Lenovos EMEA-Geschäft umfasst 121 Länder, 40 Niederlassungen und 1800 Mitarbeiter.

Vor seiner Zeit bei Acer war Lanci 17 Jahre bei Texas Instruments (TI). 1997 kam er im Rahmen der Akquisition von TIs Notebook-Geschäft zu Acer. 2005 wurde er zum Präsidenten und 2008 zum CEO des taiwanischen Herstellers ernannt.

Den Chefsessel bei Acer hatte Lanci vor rund einem Jahr aufgegeben. Offizieller Grund war ein Streit über die Tablet-Strategie des Unternehmens, die er für nicht aggressiv genug hielt. Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens hatte Acer aber auch mit zu hohen Lagerbeständen in Europa zu kämpfen. Als Folge musste das Unternehmen 150 Millionen Dollar abschreiben. Die Überbestände wirkten sich auch negativ auf den Absatz aus. IDC zufolge verkaufte Acer im vierten Quartal 2011 24,4 Prozent weniger PCs als im Vorjahreszeitraum.

Im Februar hatte Acer Lanci an dessen Wohnsitz in Mailand verklagt. Eigentlich hatte sich Lanci bei seinem Ausscheiden verpflichtet, ein Jahr lang nicht bei einem Mitbewerber anzuheuern. Die Frist ist inzwischen abgelaufen.

[mit Material von Jack Schofield, ZDNet.co.uk]

Themenseiten: Acer, Business, China, IT-Jobs, Lenovo

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