Holey Optochip: IBM-Prototyp überträgt 1 Terabit Daten pro Sekunde

48 optische Verbindungen erlauben das parallele Senden und Empfangen über jeweils 24 Kanäle. Die Leistungsaufnahme des Chips soll unter 5 Watt liegen. Laut IBM wird die Technik innerhalb von zehn Jahren marktreif sein.

IBM-Forscher stellen heute auf der Optical Fiber Communication Conference in Los Angeles den Prototyp eines optischen Chipsets vor, das als erster paralleler optischer Transceiver eine Transferrate von 1 TBit/s erreicht. Damit wäre es beispielsweise möglich, 500 hochauflösende Filme in einer Sekunde oder das gesamte Webarchiv der Bibliothek des US-Kongresses in einer Stunde zu übertragen. Die Bandbreite reicht für 100.000 Nutzer mit einem jeweils 10 MBit/s schnellem Internetzugang.

Mikroaufnahme des 5,2 mal 5,8 Millimeter großen Holey Optochip (Bild: IBM)
Mikroaufnahme des 5,2 mal 5,8 Millimeter großen Holey Optochip (Bild: IBM)

Seine Bezeichnung „Holey Optochip“ erhielt der Chip aufgrund der 48 winzigen Löcher, die für die optischen Verbindungen gebohrt wurden. Jeweils 24 Kanäle für das parallele Senden und Empfangen erlauben die hohe Übertragungsleistung in einem extrem kompakten und zugleich energieeffizienten Bauelement. Es handelt sich dabei um einen herkömmlichen CMOS-Chip aus Silizium mit einer Kantenlänge von 5,2 mal 5,8 Millimetern. Seine Leistungsaufnahme soll unter 5 Watt liegen.

Holey Optochip überträgt IBM zufolge Daten achtmal schneller als bisherige parallele optische Systeme. Da er aus heute kommerziell verfügbaren Komponenten entwickelt wurde, hält das Unternehmen eine wirtschaftliche Herstellung bei entsprechenden Stückzahlen für denkbar. Da optische Netze potenziell wesentlich schnellere Datenübertragung erlauben als herkömmliche Kabelverbindungen, suchten die Forscher gezielt nach Wegen, um sie mit bewährter und kostengünstiger Chipfertigungstechnik zu realisieren.

Laut IBM beweist Holey Optochip mit seiner Rekordleistung, dass Verbindungen mit hoher Geschwindigkeit und geringem Energiebedarf in naher Zukunft möglich sind. „Mit einer Billion Bits pro Sekunde ist Holey Optochip ein neuer Meilenstein auf dem Weg zu Transceivern in Chipgröße, die dem Datenvolumen im Zeitalter von Big Data gewachsen sind“, sagte Clint Schow vom Forscherteam, das den Prototypen entwickelte. „Wir haben mehr Integration, Energieeffizienz und Performance durch Bauweise und innovative Schaltkreise angestrebt. Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten zehn Jahre die Technik zusammen mit Herstellungspartnern zu verbessern und für die Markteinführung vorzubereiten.“

[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]

Themenseiten: Forschung, Hardware, IBM, Kommunikation, Networking, Netzwerk

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Holey Optochip: IBM-Prototyp überträgt 1 Terabit Daten pro Sekunde

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *