Faceboook startet Programm zur Selbstmordbekämpfung

Suizidabsichten lassen sich jetzt mit einem Klick melden. Für Betroffene steht rund um die Uhr ein Chatpartner bereit. Die Theorie dahinter: Instant Messaging soll mehr Leute ansprechen als eine Hotline.

Facebook hat sich mit der US-Einrichtung National Suicide Prevention Lifeline zusammengetan. Gemeinsam entwickelt man Maßnahmen, um möglicherweise selbstmordgefährdeten Mitgliedern des Sozialen Netzes zu helfen. Insbesondere steht ihnen rund um die Uhr ein Gesprächspartner für einen Chat zur Verfügung.

Facebook: helfende Hände

Wer im Profil eines anderen Suizidgedanken findet, bekommt durch einen Link die Möglichkeit, Facebook zu benachrichtigen. Das Netzwerk kontaktiert daraufhin den Betroffenen per Mail. Bisher konnte Facebook in solchen Fällen nur auf eine Telefonhotline verweisen oder Freunde ermutigen, sich an die Polizei zu wenden. Jetzt kann es auch ein Gespräch mit einem Psychologen anbieten.

„Eines der großen Ziele dabei war, den Bedrängten so schnell wie möglich Hilfe zukommen zu lassen“, sagte Facebook-Manager Fred Wolens CBS News. Man werde aber nicht das Netzwerk nach möglichen Selbstmördern scannen. Dies sei nicht nur unmöglich bei rund 800 Millionen Nutzern, sondern auch ein denkbarer Verstoß gegen die Privatsphäre des Einzelnen. „Die einzigen Menschen, die eine Vorstellung davon haben, was gerade passiert, sind Freunde. Wir ermutigen sie deshalb, sich zu äußern, und geben ihnen eine einfache Möglichkeit, Hilfe zu holen.“

Linda Bernik vom Projekt Lifeline pflichtet bei: „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Selbstmordgedanken weniger werden, wenn es früh einen Ansprechpartner gibt. Wir haben auch von vielen Leuten gehört, dass sie gern mit jemandem reden, aber keine Hotline anrufen möchten. Für so etwas ist Instant Messaging ideal.“

Zuvor hatte Facebook mit dem Samariterbund testweise an einem ähnlichen Projekt gearbeitet. In dessen Rahmen gab es eine allgemeine Hotline, aber keinen Chat. Außerdem mussten Freunde, die einen Notfall melden wollten, eine Art Formular ausfüllen. Dieses ging dann über Facebook an die Samariter – ein sehr umständliches Verfahren.

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