Nokia Siemens Networks veräußert sein Festnetz-Breitband-Geschäft

Käufer ist das US-Unternehmen Adtran. Die Übernahme soll Ende April 2012 abgeschlossen sein. Im Zuge dessen wechseln rund 400 Mitarbeiter von NSN zu Adtran. Künftig will sich NSN auf mobiles Breitband konzentrieren.

Nokia Siemens Networks hat sich nach der Wimax-Sparte von einem weiteren Geschäftsbereich getrennt. Das Geschäft mit Breitbandzugängen im Festnetz (Broadband Access Business, BBA) geht an das US-Unternehmen Adtran, wie das finnisch-deutsche Netzwerk-Joint-Venture mitteilt. Zum Kaufpreis machten die Firmen keine Angaben.

Im Zuge der Übernahme sollen 400 NSN-Mitarbeiter zu Adtran wechseln, etwa aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Sales und Professional Services. Die Unternehmen gehen von einem Abschluss der Transaktion bis Ende April 2012 aus.

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Der Verkauf des BBA entspreche der neuen Strategie von NSN, sich auf mobiles Breitband und den Services-Markt zu konzentrieren, erklärte Marc Rouanne, NSN Head of Mobile Broadband. Erst Ende November hatte NSN das Wimax-Geschäft an NewNet Communication Technologies veräußert. Der Deal soll noch vor Jahresende abgeschlossen werden, 300 Mitarbeiter wechseln voraussichtlich zu NewNet.

NSN-Chef Rajeef Suri hatte kürzlich angekündigt, 17.000 der weltweit 74.000 Arbeitsplätze abzubauen und besonders die Geschäftsbereiche Ethernet-Fernverbindungen, Festnetz und Schmalband unter die Lupe zu nehmen. Künftig werde man sich auf die USA, Japan und Korea konzentrieren. In diesen Märkten müsse NSN unbedingt Erfolg haben.

Arbeitnehmer-Vertreter sehen den Verkauf der Teilbereiche kritisch. Beim Produkt-Portfolio dürfe sich NSN nicht selbst „die Arme und Beine abhacken“, sagte Michael Leppek, Beauftragter der IG Metall für NSN. Mit Kunden wie der Deutschen Telekom oder Vodafone, die selbst breit aufgestellt seien, sei das Joint Venture gut im Geschäft. Für diese Kunden müsse es ein breites Angebot aufrecht erhalten. „Wenn Sie in den Supermarkt gehen, erwarten Sie ja auch nicht, nur eine Obstabteilung vorzufinden.“

2007 hatten Nokia und Siemens ihre jeweiligen Netzwerksparten in dem Joint Venture gebündelt. Beide Firmen besitzen einen Anteil von 50 Prozent. Nokia hält allerdings vier der sieben Aufsichtsratssitze und hat damit die Kontrolle über das Gemeinschaftsunternehmen.

Gartner zufolge führte Ericsson den Markt für Telekommunikationsausrüstung im Jahr 2010 mit einem Anteil von 34,1 Prozent an. Huawei folgte an zweiter Stelle mit 15,6 Prozent vor NSN und Alcatel-Lucent mit je 13,2 Prozent. Diese Zahlen stammen vom März 2011.

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