Übernahme von T-Mobile-USA: AT&T wirft FCC Befangenheit vor

Angeblich ist der Bericht der Behörde "ganz offensichtlich einseitig". Laut AT&T wirft er die Frage auf, "ob die Verfasser nicht befangen waren". Die FCC ist indes "zutiefst beunruhigt" über das Verhalten des Mobilfunkanbieters.

AT&T hat sich gegen die Kritik der FCC wegen der geplanten Übernahme von T-Mobile USA zur Wehr gesetzt. Es wirft der US-Kommunikationsbehörde vor, die Situation einseitig zu beurteilen. Angeblich ist ihr daran gelegen, den Kauf zu verhindern.

„Das Dokument ist so offensichtlich einseitig, dass jede aufrichtige Person, die es liest, den klaren Eindruck bekommt, dass es sich um ein interessengeleitetes Schriftstück handelt und nicht um eine wohlüberlegte Analyse“, schreibt Jim Cicconi, Senior Executive Vice President of External and Legislative Affairs bei AT&T, in einem Blogeintrag. „In unseren Augen wirft der Bericht die Frage auf, ob die Verfasser nicht befangen waren.“

Cicconi reagiert mit seiner Stellungnahme auf die jüngste Kritik der FCC, der geplante Zusammenschluss würde dem Wettbewerb schaden und zum Verlust zahlreicher Arbeitsplätze führen. „[Die Fusion] würde den Wettbewerb erheblich verringern, ebenso wie die damit verbundenen Innovationen, Investitionen, Verbraucherpreise und Serviceleistungen“, heißt es in einem 109 Seiten starken Bericht (PDF) der Behörde.

Die FCC wirft den Netzbetreibern außerdem irreführende Aussagen zu den Vorteilen der Akquisition vor: „Die Behauptungen der Antragsteller, wonach die Übernahme zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten führen würde, stehen im Widerspruch zu den internen Analysen von AT&T sowie den Erklärungen über zu erzielende Kosteneinsparungen. Wir sehen außerdem ernsthafte Fragestellungen, inwieweit die Fusion von AT&T und T-Mobile USA weiteren Schaden für die Öffentlichkeit verursacht, der von den behaupteten Vorteilen nicht aufgewogen wird.“

FCC-Kommentar zu AT&Ts Stellungnahme (Screenshot: ZDNet)
FCC-Kommentar zu AT&Ts Stellungnahme (Screenshot: ZDNet)

Nach Ansicht von Cicconi pickt sich die FCC einzelne Fakten heraus und ignoriert andere. Ein Sprecher der Behörde meldete sich indes via Twitter zu Wort. Joel Gurin, Leiter des Büros für Consumer and Governmental Affairs, erklärte, er sei „zutiefst beunruhigt“ über das Verhalten von AT&T.

Vergangene Woche hatten AT&T und die Deutsche Telekom ihre Genehmigungsanträge bei der FCC aus taktischen Gründen zurückgezogen. Sie wollen sich zunächst auf die Klage konzentrieren, mit der das US-Justizministerium den Zusammenschluss verhindern will. Die erste Verhandlung ist für Mitte Februar 2012 angesetzt.

Zuletzt berichtete das Wall Street Journal, die beiden Mobilfunkprovider verhandelten über ein Joint Venture, um die Ressourcen von T-Mobile USA künftig gemeinsam zu nutzen. Der genaue Inhalt der Abmachung ist bisher nicht bekannt, aber dem Bericht zufolge könnten AT&T und Telekom gemeinsam Mobilfunkfrequenzen von T-Mobile USA verwenden.

Themenseiten: AT&T, Business, Deutsche Telekom, Federal Communications Commission, Federal Communications Commission (FCC), LTE, T-Mobile, Übernahmen

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