AT&T und Deutsche Telekom verhandeln angeblich über Joint Venture

Sie könnten sich die Mobilfunkfrequenzen von T-Mobile USA teilen. Das ist ihr "Plan B", sollte die Übernahme der Telekom-Tochter durch AT&T am Veto der Regulierungsbehörden scheitern. T-Mobile USA würde dann eigenständig weitergeführt.

AT&T und die Deutsche Telekom denken angeblich über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens nach, um die Ressourcen von T-Mobile USA künftig gemeinsam zu nutzen. Das will das Wall Street Journal von mehreren Quellen erfahren haben. Der genaue Inhalt der Abmachung ist bisher nicht bekannt, aber dem Bericht zufolge könnten AT&T und Telekom gemeinsam Mobilfunkfrequenzen von T-Mobile USA verwenden.

Die Gespräche befänden sich noch in einem frühen Stadium, so die Quellen weiter. Mit zunehmendem Widerstand gegen den geplanten Verkauf von T-Mobile USA an AT&T schauten sich die beiden Unternehmen ihren „Plan B“ jedoch genauer an. Ein Joint Venture bedeute zudem, dass die Deutsche Telekom wahrscheinlich T-Mobile USA als separates Mobilfunkunternehmen weiterführen werde.

Im März hatte AT&T den Kauf von T-Mobile USA, derzeit die Nummer vier im US-Markt, für 39 Milliarden Dollar angekündigt. Die Fusion soll nach Angaben des Unternehmens die Einführung von LTE beschleunigen und neue Arbeitsplätze schaffen. Die Telekom hingegen will sich aufgrund der Konkurrenz durch die drei großen Anbieter AT&T, Verizon und Sprint sowie Problemen beim Netzausbau aus dem US-Markt zurückziehen.

Kartellwächter in den USA befürchten jedoch, dass durch den Zusammenschluss der Wettbewerb geschwächt werden, die Preise für Verbraucher steigen und es zu Entlassungen kommen könnte. Eine Partnerschaft zwischen AT&T und der Telekom könnte die Probleme beider Seiten lösen und würde gleichzeitig die Regulierungsbehörden besänftigen.

Die Netzbetreiber hatten ihre Genehmigungsanträge bei der Federal Communications Commission (FCC) vergangene Woche aus taktischen Gründen zurückgezogen, um sich zunächst auf die Klage zu konzentrieren, mit der das US-Justizministerium den Zusammenschluss verhindern will. Die erste Verhandlung ist für Mitte Februar 2012 angesetzt. Nach den schwindenden Aussichten auf eine Genehmigung bot AT&T sogar an, im Rahmen der geplanten Übernahme bis zu 40 Prozent der T-Mobile-Anteile weiterzuveräußern. Die FCC wirft beiden Unternehmen vor, sich irreführend zu den Vorteilen der Akquisition geäußert zu haben. Nach Ansicht von Analysten hat AT&T nur noch geringe Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss der Transaktion.

Themenseiten: AT&T, Business, Deutsche Telekom, LTE, T-Mobile, Übernahmen

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