Motorola-Mobility-Aktionäre geben grünes Licht für Übernahme durch Google

99 Prozent der abgegebenen Stimmen sind für den Zusammenschluss mit dem Suchriesen. Motorola rechnet mit dem Abschluss der Transaktion erst Anfang 2012. Der US-Netzwerausrüster Lemko will den Verkauf mit einer Klage verhindern.

Die Aktionäre von Motorola Mobility haben den Verkauf des Unternehmens an Google abgesegnet. Auf einer eigens dafür angesetzten Aktionärsversammlung stimmten rund 99 Prozent der Anteilseigner für den Zusammenschluss der beiden Firmen. Das entspricht rund 74 Prozent aller ausstehenden Aktien von Motorola Mobility.

„Wir freuen uns über die starke Unterstützung durch unsere Aktionäre, da mehr als 99 Prozent der abgegeben Stimmen für die Transaktion sind“, sagte CEO Sanjay Jha. „Wir freuen uns auch auf die Zusammenarbeit mit Google, um den bedeutenden Wert, den die Kombination für unsere Aktionäre hat, umzusetzen, und auf die neuen Gelegenheiten, die sich für Mitarbeiter, Kunden und Partner ergeben.“

Google und Motorola

Ursprünglich war als Zeitrahmen für den Abschluss der Übernahme Ende 2011 oder Anfang 2012 genannt worden. Aufgrund von Terminen für Unterlagen, die bei Regulierungsbehörden eingereicht werden müssten, sei es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass die Kaufvereinbarung noch in diesem Jahr umgesetzt werden könne, so Motorola Mobility.

Eine weitere Verzögerung droht durch eine Klage des US-Netzwerkausrüsters Lemko. Er wirft Motorola den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen vor. Motorola soll einen Ingenieur von Lemko abgeworben haben, der Quellcode für eine Technik zur Positionsbestimmung von Mobiltelefonen mitentwickelt habe, die unter anderem von Google Maps und Foursquare genutzt wird.

„Lemko muss sich gegen den Diebstahl seiner Software wehren“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. „Lemko wird seine geistigen Eigentumsrechte mit allen Mitteln verteidigen und seine juristischen Möglichkeiten ausschöpfen, um den illegalen Verkauf von Motorola zu verhindern, der zu einer unrechtmäßigen Offenlegung unseres Quellcodes gegenüber Google führen würde.“

Wie die Chicago Tribune berichtet, ist die Klage Teil eines länger andauernden Rechtsstreits zwischen den beiden Firmen. Zuvor habe Motorola schon gegen Lemko geklagt, und zwar ebenfalls wegen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen. Derselbe Mitarbeiter habe nach seinem Wechsel zu Motorola weiter im Geheimen für Lemko gearbeitet und wertvolle Informationen von Motorola verraten, so der Vorwurf.

Im August hatte Google angekündigt, es wolle Motorola Mobility für 12,5 Milliarden Dollar übernehmen. Mit dem Kauf des Handyherstellers erhält der Suchriese auch Zugriff auf 17.000 Patente sowie 7500 Patentanträge. Die Zustimmung der zuständigen Regulierungsbehörden steht noch aus.

Themenseiten: Business, Google, Mobile, Motorola Mobility, Smartphone, Übernahmen

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Motorola-Mobility-Aktionäre geben grünes Licht für Übernahme durch Google

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *