Telekom bestätigt Jahresprognose nach solidem dritten Quartal

Ohne T-Mobile USA sinkt der Konzernumsatz um 4,1 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Das EBITDA geht um 2,7 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro zurück. Der Konzernüberschuss wächst hingegen um 14,6 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro.

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Dank eines guten Deutschland-Geschäfts und Kosteneinsparungen hat die Deutsche Telekom ihren Konzernüberschuss im dritten Quartal (PDF) gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro gesteigert. Um Sondereffekte bereinigt erhöhte er sich sogar um 48,9 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Einnahmen und operativer Gewinn gingen jedoch erneut zurück. Ohne die US-Mobilfunktochter T-Mobile USA, die an AT&T verkauft werden soll und daher in der Bilanz als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen wird, sank der Konzernumsatz um 4,1 Prozent von 11,46 auf 10,99 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung von T-Mobile USA ging er um 6 Prozent von 15,6 auf 14,67 Milliarden Euro zurück, wie der Bonner Konzern am Donnerstag mitteilte.

Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank ohne T-Mobile USA gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro, mit der US-Mobilfunktochter um 2,3 Prozent auf 4,91 Milliarden Euro. Die EBITDA-Marge konnte die Telekom durch Kostensenkungen um 0,5 Punkte auf 35,3 Prozent beziehungsweise um 1,2 Punkte auf 33,4 Prozent steigern.

„Wir haben erneut unter Beweis gestellt, dass wir uns in einem schwierigen Umfeld behaupten können“, sagte Telekom-Vorstand René Obermann. „In unseren Anstrengungen dürfen wir nicht nachlassen, da die Herausforderungen noch wachsen werden.“

Durch das 2006 gestartete Kostensenkungsprogramm „Save for Service“ habe man dieses Jahr bislang 1,5 Milliarden Euro eingespart, heißt es im Neunmonatsbericht (PDF). Seit 2010 habe sich die Kostenbasis insgesamt um 3,9 Milliarden Euro reduziert. Ziel für den Zeitraum zwischen 2010 und 2012 sind Einsparungen von 4,2 Milliarden Euro.

Der Bonner Konzern bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2011. Er erwartet ein bereinigtes EBITDA aus fortgeführten Geschäften von rund 14,9 Milliarden Euro und einen Free Cash-Flow von mindestens 6,5 Milliarden Euro. Für das US-Geschäft ist ein bereinigtes EBITDA von etwa 5,5 Milliarden Dollar vorgesehen. Nach neun Monaten hat die Telekom beim bereinigten EBITDA schon 11,29 Milliarden Euro und beim Free Cash-Flow 4,53 Milliarden Euro erzielt.

Im Deutschlandgeschäft wurde im dritten Quartal mit 41,5 Prozent die höchste bereinigte EBITDA-Marge seit Ausweis des Segments erreicht (2010: 39,9 Prozent). Das sei „das Resultat konsequenten Kostenmanagements“. Die Einnahmen im deutschen Mobilfunkgeschäft gingen jedoch aufgrund eines sinkenden Endgeräteumsatzes und der Absenkung der Terminierungsentgelte durch die Bundesnetzagentur um 5 Prozent auf 6 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA schrumpfte um 1,3 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro.

Wachstumstreiber waren erneut die mobilen Datendienste, deren Umsätze im dritten Quartal um 26 Prozent auf 410 Millionen Euro zulegten. Auch der Smartphone-Anteil wächst weiter, von 53 Prozent im Vorjahresquartal auf jetzt 64 Prozent aller verkauften Endgeräte. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg zum 30. September um 23.000 oder 0,1 Prozent auf 34,905 Millionen. Die Zahl der Vertragskunden erhöhte sich um 466.000.

Im Festnetzbereich sank die Zahl der Anschlüsse zwischen Juli und September um 1,33 Millionen oder 5,3 Prozent auf 23,694 Millionen. Im Breitbandsegment behauptete das Unternehmen nach eigenen Angaben mit einem Plus um 3 Prozent auf 12,201 Millionen Anschlüsse seinen Marktanteil von über 45 Prozent. Die Zahl der Abonnenments für den IPTV-Dienst Entertain kletterte um 32 Prozent auf 1,375 Millionen.

Die im operativen Segment Europa zusammengefassten Mobilfunk- und Festnetzgesellschaften nahmen in den vergangenen drei Monaten 3,87 Milliarden Euro ein. Das sind 6,1 Prozent weniger als im dritten Quartal 2010.

T-Systems verzeichnete im dritten Quartel erneut ein Umsatzplus, das allerdings etwas geringer ausfiel als im ersten Halbjahr. Die Einnahmen der Systemgeschäft-Sparte wuchsen um 2,3 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis schrumpfte jedoch um 26 Prozent auf 54 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge als wichtigste Kennziffer zur Profitabilität des Systemgeschäfts belief sich auf 2,4 Prozent, nach 3,3 Prozent im dritten Quartal 2010.

Der Kurs der Telekom-Aktie ging nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um knapp 3 Prozent nach oben. Im Xetra notierte das Papier am Mittag mit 9,06 Euro.

Themenseiten: Business, Deutsche Telekom, Quartalszahlen

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