Microsoft verspricht längere Akkulaufzeit durch Windows 8

Die Software hat einen erheblichen Einfluss auf den Strombedarf. Eine einheitliche Energieverwaltung soll die Effizienz bei allen Hardwaretypen verbessern. Microsoft will das Stromsparmodell von Smartphones auf PCs anwenden.

Bei der Entwicklung von Windows 8 will Microsoft die Energieeffizienz deutlich verbessern. Steven Sinofsky, Chef der Windows-Sparte, erwartet für den Zeitpunkt der Markteinführung, dass zwei von drei ausgelieferten PCs mobile Geräte sind, die immer oder überwiegend mit Akkus betrieben werden. Zum anderen würden auch beim Desktop-PC am Arbeitsplatz zunehmend stromsparende Eigenschaften erwartet. Die Maßnahmen, um Energie zu sparen, müssten daher über das hinausgehen, was bereits durch Ruhezustand und Energiesparmodus umgesetzt wurde.

In einem Blogeintrag führt Pat Stemen, ein Programmmanager in Microsofts Kernel-Team, die vorgesehenen Schritte aus, um das Stromsparpotenzial mit aktueller Hardware weiter auszureizen. „Schon sehr kleine Veränderungen in Windows, die gut ausgeführt sind, können aufgrund seines Marktanteils sehr große Auswirkungen auf die Umwelt haben. In vielen Märkten rund um die Welt führt der erhöhte Stromverbrauch dazu, dass in jedem Arbeitsbereich nach Einsparmöglichkeiten gesucht wird. PCs bieten ein großes Potenzial dafür.“

Die Software selbst kann sich laut Stemen auf den Energieverbrauch auswirken, da CPU, Festplatte, Arbeitsspeicher und andere Komponenten jeweils Ressourcen verbrauchen. Das Betriebssystem und die Treiber spielten hier ebenfalls eine Rolle, da sie die Hardware verwalten.

Anwendungen im Suspended-Modus von Windows 8 (Screenshot: Microsoft)
Anwendungen im Suspended-Modus von Windows 8 (Screenshot: Microsoft)

Der Energieverwaltung von Windows 8 setzt Microsoft drei Ziele. Erstens soll die Effizienz bei allen Hardwaretypen verbessert werden, vom Windows-Tablet bis zur leistungsstarken Gaming-Maschine. Erreicht werden soll das mit identischen und standardisierten Stromspar-Optionen für alle Plattformen. Zweitens soll Windows 8 trotz aller veränderten Features die von Windows 7 erreichten Stromspareffekte beibehalten. Drittens hofft Microsoft darauf, das Stromsparmodell von Smartphones auf PCs anwenden zu können. Smartphones, Tablets und andere mobile Geräte können schnell in einen Niedrigverbrauchsmodus wechseln und wieder zurück, so dass ihre Leistung augenblicklich verfügbar ist, sobald sie abgerufen wird.

Windows 8 bietet laut Stemen „drei entscheidende Innovationen, um den Einfluss der Software auf den Stromverbrauch zu verbessern“. Es sind das App-Modell der neuen Metro-Oberfläche, die Idle-Aktivität sowie ein neues Framework für die Energieverwaltung von Geräten. Das Metro-Modell sieht vor, dass Anwendungen gleichzeitig laufen, sich aber vorübergehend in einen Suspended-Modus zurückziehen können. Der neue Task-Manager von Windows 8 zeigt den jeweiligen Status der Programme an. Die Idle-Aktivität steht für Maßnahmen, den Stromverbrauch im Idle-Betrieb weiter zu senken. Das Framework der Energieverwaltung sieht vor, dass Geräte ihre Fähigkeiten in der Energieverwaltung „melden“, damit ein neuer Windows-8-Treiber sie besser nutzen kann.

„Wir arbeiten zusammen mit unseren Ökosystem-Partnern hart daran, die Technologien für geringen Stromverbrauch und lange Akkulaufzeit zu liefern, die wir alle in unseren Windows-8-PCs wünschen“, schreibt Stemen. „Wir betrachten Energieverwaltung als eine wesentliche Eigenschaft des Betriebssystems, die entscheidend ist für jede Chiparchitektur und jeden PC-Formfaktor.“

Das Startmenü von Windows 8 ist für die Bedienung mit den Fingern optimiert (Screenshot: ZDNet).
Das Startmenü von Windows 8 ist für die Bedienung mit den Fingern optimiert (Screenshot: ZDNet).

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