Chinesischer TK-Riese Huawei beklagt Hindernisse in den USA

Seit 5. Oktober hat der Anbieter eine US-Tochter. Die Behörden schließen ihn aber immer wieder von Ausschreibungen aus: etwa zuletzt beim Ausbau des Netzes von Sprint. In Europa tut sich der Konzern leichter.

Der chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei hat Schwierigkeiten, in den USA Aufträge zu akquirieren. Das hat Ron Raffensperger, der als Director für Marketing im Bereich Cloud-Computing verantwortlich ist, im Interview mit ZDNet mitgeteilt. „In Teile des US-Telekommunikationsmarkts kommen wir nur schwer hinein. Andere sind leichter.“ In mehreren Fällen habe die Regierung verhindert, dass Huawei Angebote für lukrative Aufträge machte.

Firmenzentrale in Shenzen (Bild: Huawei)
Firmenzentrale in Shenzen (Bild: Huawei)

Huawei hatte vor einigen Wochen eine auf Geschäftskunden ausgerichtete US-Tochter gegründet. Der Start erfolgte am 5. Oktober. Die Anfänge erweisen sich als schwerer denn in Europa, wo man ein „zweites Hauptquartier“ plant. Vor allem in Großbritannien ist der Konzern als Ausrüster der British Telecom sehr erfolgreich.

Raffensperger glaubt nicht, dass Huawei eine auf Behörden ausgerichtete Abteilung in den USA aufstellen wird. „Das kann ich mir kaum vorstellen.“

Im Oktober hatte das Handelsministerium beispielsweise verhindert, dass Huawei sich an Ausschreibungen für ein drahtloses Notfall-Meldesystem beteiligte. Auch für eine Aktualisierung des Netzes von Sprint durfte der chinesische Konzern kein Gebot abgeben, weil Behörden Einwände erhoben. Seit Jahren kämpft Huawei gegen Gerüchte an, es habe enge Verbindungen zum chinesischen Militär.

Raffensperger sagt, ein Erfolg in den USA sei „nur eine Frage der Zeit“, auch wenn manche Segmente wohl unerreichbar blieben. Beispielsweise „Core-Switching bei großen Telekom-Netzbetreibern.“ Die aktuelle Strategie sei es, zu einem Lösungsanbieter aufzusteigen – auch in den USA. Ein Beispiel sind Private Clouds – auch wenn Huawei bisher weniger als zwölf solcher Umgebungen eingerichtet hat, und die vor allem in China, wie Raffensperger zugibt. „Bis zum Ende nächsten Jahres werden wir aber 65 Prozent unseres Cloud-Umsatzes außerhalb Chinas machen.“

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