Bericht: iPhone mit LTE kommt nächstes Jahr

Mit dem Start des US-Netzes von Sprint soll der Mobilfunkstandard den Durchbruch schaffen. Aktuelle Chipsätze sind Apple angeblich noch zu klobig: Sie müssen auch einen 3G-Prozessor enthalten.

Apple wird im kommenden Jahr ein LTE-fähiges iPhone vorstellen, berichtet der taiwanische Branchendienst Digitimes. Mit dem Start einer Reihe von LTE-Netzen soll die Übertragungstechnik der 4. Generation dann auch wirklich abheben. Apple hatte sich – in Person von CEO Tim Cook – zuletzt mäßig begeistert von LTE gezeigt. Er erfordere „eine Menge an Kompromissen beim Design“.

Bisher gibt es Smartphones mit LTE-Unterstützung von HTC, LG, Motorola und Samsung. HTC führt den US-Markt mit etwa 60 Prozent der verkauften Geräte an. In den Staaten stellt Verizon Wireless schon für die Hälfte der Bevölkerung LTE bereit, während AT&T hinterherhinkt und erst fünf Städte abdeckt. Kommendes Jahr wird Sprint mit einem Netz, das 120 Millionen Amerikaner bedienen soll, die Konkurrenz anheizen.

Das Problem: LTE-Handys müssen auch über 3G-Chips verfügen, da LTE noch lange nicht überall verfügbar sein wird – auch in den Staaten nicht. In diesem Fall gehen die Anwender selbstverständlich davon aus, das UMTS-Netz ihres Providers nutzen zu können. Darauf weist Will Strauss von Forward Concepts hin. Bisherige Implementierungen solcher Chipsätze seien für Apples Geschmack zu unhandlich – auch wenn HTC sie etwa im Thunderbolt verbaue. Eine elegantere Lösung werde es im Chipmarkt serienmäßig erst kommendes Jahr geben.

Auch Strauss glaubt, dass Apple den Zwischenschritt iPhone 4S eben wegen LTE eingelegt hat: „Sie sparen sich den Namen iPhone 5 für die LTE-Version auf, und die kommt nicht vor Frühjahr.“

Außer von Apple werden 2012 auch von Nokia, RIM und Sony Ericsson LTE-fähige Geräte erwartet. RIM hatte dieses Jahr allerdings wie Apple von Problemen mit dem neuen Mobilfunkstandard berichtet. Sie treten Senior Director Johanna Dwyer zufolge auf, wenn sich Nutzer von Funkzelle zu Funkzelle bewegen. „Die ersten Implementierungen in Funksticks, Notebooks und Tablets lassen Mobilität vermissen. Bei einer LTE-Zelle die Verbindung zu kappen und bei einer anderen wieder eine herzustellen ist keine echte Übergabe.“ Wer jetzt schon LTE-fähige Endgeräte auf den Markt werfe, riskiere, die Kunden zu enttäuschen.

Apple-CEO Tim Cook bei der Vorstellung des iPhone 4S (Bild: CNET.com).
Apple-CEO Tim Cook bei der Vorstellung des iPhone 4S (Bild: CNET.com).

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