Analyst: Amazon könnte nächstes Quartal bis zu 5 Millionen Tablets verkaufen

Forrester zufolge könnte in einem Jahr "Amazon synonym mit Android auf Tablets" sein. Allerdings müsste man das Gerät für höchstens 299 Dollar abgeben. Das würde einen durch App- und Medienverkäufe kompensierten Verlust bedeuten.

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Zum richtigen Preis könnte Amazon im vierten Quartal bis zu 5 Millionen Tablets verkaufen. Diese Kalkulation hat eine Marktforscherin von Forrester Research vorgelegt. Die Bedingungen: Der Kunde müsste das Gerät für 300 Dollar oder weniger bekommen, und Amazon müsste ausreichende Stückzahlen bereithalten.

Sarah Rotman Epps hat diese Überlegungen in einem Blogeintrag mitgeteilt. Sie erwartet einen Marktstart des in den Bereichen E-Commerce, E-Book-Reader und Cloud-Computing so erfolgreichen Unternehmens vielleicht schon im Oktober. Die taiwanische Nachrichtensite CENS hatte vor einigen Wochen geschrieben, Amazon habe zwischen 800.000 und einer Million Tablets pro Monat bei Quanta Computer bestellt – und zwar für den Zeitraum August bis Oktober.

Bei einem Preis von 300 Dollar für ein 9-Zoll-Tablet würde Amazon Epps zufolge einen Verlust einfahren, der aber durch verstärkte Verkäufe von Büchern, Musik, Videos und Apps auf den E-Commerce-Seiten von Amazon wettgemacht würde. Ein anderer Analyst, Tim Bajarin, hält sogar einen Preis von 249 Dollar für möglich. Als Bildschirmgrößen werden auch 7 Zoll und 10 Zoll kolportiert.

Epps geht weit über die Eckdaten hinaus. Sie schreibt, sie erwarte, dass ein günstiges Amazon-Tablet auch den Markt für Android-Apps pushen könnte. Neben dem Android Market würde es dann einen zweiten großen Online-Markt für solche Apps geben, und die breite Basis könnte neue Entwickler anlocken beziehungsweise Studios überzeugen, mehr Zeit in die Android-Entwicklung zu stecken.

In einem Jahr erwartet Epps, dass „Amazon synonym mit Android auf Tablets“ sein wird. Wenn nur der Preis stimme, könne der Konzern mehr Tablets verkaufen als Samsung, Motorola und alle anderen Hersteller zusammen.

Auf die Frage, ob Amazon ein Tablet veröffentlichen werde, hatte CEO Jeff Bezos im Mai 2011 geantwortet: „Bleiben Sie dran.“ Falls man ein solches Gerät herstelle, werde es aber den Kindle nicht ersetzen, sondern ergänzen. Und dass das Marketing von Tablets im Schatten des iPad eine Frage des Preises ist, demonstrierte Hewlett-Packard letzte Woche, als es mit einer Preissenkung auf 99 Dollar einen Apple-artigen Hype um die Restexemplare seines TouchPad hervorrief.

Themenseiten: Amazon, Business, Forrester Research, Marktforschung, Mobile, Tablet

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1 Kommentar zu Analyst: Amazon könnte nächstes Quartal bis zu 5 Millionen Tablets verkaufen

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  • Am 30. August 2011 um 22:10 von JSG

    Illusion.
    So sehr man es sich auch wünschen mag: Ich glaube nicht, dass Amazon ein Android-Tablet für einen Verlustpreis anbieten wird. Denn wenn auch beim Kindle (oder z.B. der Playstation oder anderen geschlossenen Systemen) ein Verlustverkauf durch das Zubehör wieder wettgemacht werden kann, widerspricht die Offenheit von Android dem. Amazon könnte den Verkauf von Apps, Büchern und Musik gar nicht auf sich beschränken – schon wegen der Möglichkeit von Webapps, von HAcks ganz zu schweigen!

    Ergo: Das Tablet wird zum Selbstkostenpreis verkauft werden müssen, mindestens. Aber auch das dürfte eher 300 bis 400 Euro entsprechen als eher 800, die man für das gleiche Gerät mit einem faulen Apfel vorne drauf bezahlt… ;-)

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