Time-Warner-CEO: „Internet-Porno macht unser Geschäft kaputt“

Sinkende Ausleihzahlen bereiten dem amerikanischen Kabelkonzern Sorgen. Viele Kunden wandern demnach zu frei verfügbaren Inhalten ab. Im vergangenen Quartal gab es zudem wenige große Pay-per-View-Events.

Logo von Time Warner Cable

Glenn Britt, CEO von Time Warner Cable, hat sich darüber beschwert, dass Pornografie im Web ihm das Geschäft ruiniert. Gegenüber All Things Digital erklärte er, das Video-on-Demand-Geschäft mit Inhalten für Erwachsene nehme seit Längerem stetig ab – weil zu viel Material frei im Internet verfügbar sei. Jedoch seien insbesondere in dem Bereich die Margen hoch. „Dieser Trend zeichnete sich nicht nur im vergangenen Quartal ab, sondern schon seit einiger Zeit“, sagte Britt.

Nach Recherchen von ZDNet kosten Pornofilme beim Kabelnetzbetreiber Comcast zwischen 9,99 und 11,99 Dollar – exklusive Steuern und Gebühren. Angesichts solcher Preise ist es wenig verwunderlich, dass sich viele im Gratis-Web nach Alternativen umsehen.

Freilich ist Time Warners schwaches VOD-Geschäft nicht zur Gänze dem Rückgang beim Porno-Verleih geschuldet. CFO Rob Marcus erklärte gegenüber All Things Digital, es mache rund ein Drittel aus. Im vergangenen Quartal habe man wenige große Pay-per-View-Events anbieten können – etwa Boxkämpfe. Auch die Ausleihzahlen regulärer Filme seien zurückgegangen.

Möglicherweise bekommen die amerikanischen Kabelkonzerne mittlerweile tatsächlich die Konkurrenz von Streaming-Diensten wie Hulu, Netflix oder auch iTunes zu spüren. Laut All Things Digital gingen Abozahlen von Time Warner Cable im vergangenen Quartal deutlich zurück. Marcus sieht darin jedoch noch kein Problem: „Ich würde hier keine voreiligen Schlüsse ziehen.“

Themenseiten: Comcast, Internet, Streaming, Time Warner, Time Warner Cable

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2 Kommentare zu Time-Warner-CEO: „Internet-Porno macht unser Geschäft kaputt“

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  • Am 2. August 2011 um 8:46 von Akex

    Und wer ist jetzt dran Schuld?
    habt Mitleid mit den armen, Medienkonzernen … jetzt können sie noch nicht mal die bösen Raubkopierer dafür verantwortlich machen.
    Bestimmt sind sie schon am Entwickeln eines Werbespots "Videoclip-Viewer sind Verbrecher".

    Unglaublich bedauernswert… die armen Medienkonzerne.

  • Am 2. August 2011 um 10:30 von Frank Sendor

    Internet-Pornographie
    Was ja bisher wie eine Stecknadel im Heuhaufen zu suchen ist, sind selbstkritische Statements von Männern zum Thema Pornokonsum. Meines Wissens hat das bisher nur Peter Redvoort mit seinem Roman „Pornos machen traurig“ versucht – ein empfehlenswertes Büchlein!

    F.Sendor

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