Fachinformatiker Systemintegration: So sehen Ausbildung und Berufsalltag aus

Matthias Jobst ist Fachinformatiker Systemintegration bei Retarus. Das Münchner Unternehmen bietet seit 1992 Managed Services aus eigenen Rechenzentren an. Es richtet sich damit sowohl an Großunternehmen und Konzernen, als auch den Mittelstand und Organsiationen der öffentlichen Hand. Die Angebote konzentrieren sich auf die Bereiche Messaging & Security, Process & Integration sowie Marketing & Publicity. Als Kunden kann Retaurs 3500 Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen vorweisen, darunter auch bekannte Namen wie Adidas, Bayer, Continental, DHL, Honda, Linde, Osram, Puma, Sixt, Sony und Thomas Cook. Neben der Zentrale in München unterhält Retarus Niederlassungen in Österreich und der Schweiz sowie Büros in Australien, Dubai, Frankreich, Großbritannien, Italien, Singapur, Spanien und den USA. Seit der Gründung hat Retarus rund 40 Auszubildende beschäftigt, gut zwei Drittel davon wurden im Anschluss an ihre Ausbildung übernommen.

ZDNet: Wie kommt man zu dem Beruf Fachinformatiker Systemintegration?

Matthias Jobst: Bei mir waren es vor allem die Empfehlungen von Freunden, die mich auf den Gedanken gebracht haben, eine Ausbildung als Fachinformatiker Systemintegration zu machen. Daneben war ich aber auch auf einer Berufsausbildungsmesse und habe mich natürlich im Internet und bei der IHK informiert.

ZDNet: Wie sah der vorherige Ausbildungsweg aus?

Matthias Jobst, Fachinformatiker Systemintegration bei Retarus (Bild: Retarus).
Matthias Jobst, Fachinformatiker Systemintegration bei Retarus (Bild: Retarus).

Matthias Jobst: Nach der Schule bin ich zunächst auf Technik-FOS gegangen. Das war aber doch nichts für mich und ich habe das abgebrochen und lieber ein Praktikum gemacht. In dessen Rahmen war ich ein halbes Jahr beim Verrechnungszentrum Süddeutscher Apotheken hier in München. Während der Zeit habe ich mich dann für mehrere Stellen beworben, weil nicht klar war, ob ich dort bleiben kann.

Am Ende hätte ich dann auch dort eine Ausbildung machen können, ich hatte aber auch die Zusage von Retarus. Den Ausschlag hat bei mir dann die Aussicht gegeben, bei erfolgreicher Ausbildung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch übernommen zu werden. Das hat dann ja auch geklappt. Inzwischen habe ich ein Jahr bei Retarus gearbeitet und denke jetzt darüber nach, eine zusätzliche Qualifikation zu machen.

ZDNet:Wie verlief die Ausbildung?

Matthias Jobst: Meine Ausblidung lief über die IHK und bei Retarus. Es gibt auch die Möglichkeit, es nur schulisch zu machen, aber das ist dann soweit ich weiß eher für Leute interessant, die sich umschulen lassen. In der Schule hatten wir Blockunterricht. Bei Retarus bin ich in der Zeit in vielen unterschiedlichen Abteilungen herumgekommen, das hat mir besonders gut gefallen.

ZDNet: Wie sieht die tägliche Arbeit aus? Was macht man als Auszubildender Fachinformatiker für Systemintegration bei Retarus?

Matthias Jobst: Da ich ja in vielen Abteilungen rumgekommen bin, waren das auch unterschiedliche Aufgaben. Zum einen ist das der interne Support, dadurch kommt man auch an alle Arbeitsplätze und sieht, was die anderen so tun. Andererseits hat man auch im Rechenzentrum zu tun. Retarus hat insgesamt sechs Rechenzentren in Europa und in den USA, darunter auch eines in der Schweiz. Dort war ich dann auch schon mal. Außerdem hat man auch als Auszubildender Kontakt zu Kunden, gibt ihnen Hilfestellung, arbeitet bei einer Neuanbindung mit ihnen zusammen oder sorgt für eine Umstellung. Dadurch ist der Job doch sehr abwechslungsreich.

ZDNet: Welche Eigenschaften sind für den Beruf zusätzlich zu den geforderten fachlichen Qualifikationen noch wichtig?

Matthias Jobst: Spaß an der Technik. Das ist ganz wichtig. Und dass man offen für Neues ist. In der IT-Welt geht die Entwicklung so schnell voran, da kann man sich nicht auf eine Sache oder ein System festlegen. Aber das macht es auch interessant. Gute Englischkenntnisse sollte man auch haben – also zumindest soweit, dass man einen Text versteht und erfasst, was darin das Wichtige ist, einzelne Wörter kann man ja nachschauen. Und bei meiner Tätigkeit sind durch den Kundenkontakt auch noch gute Deutschkenntnisse wichtig. Das hatte ich zunächst nicht erwartet und mich da auch ein bisschen schwer getan.

ZDNet: Was macht in dem Beruf besonders Spaß? Was eher weniger?

Matthias Jobst: Abwechslungsreich ist er, das gefällt mir. Man hat zudem immer wieder mit etwas Neuem zu tun. Und in der Regel arbeitet man im Team oder mit Kunden zusammen, das macht auch Spaß und trägt ebenfalls dazu bei, dass es nicht langweilig wird. Na ja, und es gibt eben ein paar nervige Routinesachen – Drucker einrichten zum Beispiel (verdreht die Augen). Aber so etwas gehört halt überall dazu.

Themenseiten: Comparex, IT-Business, IT-Jobs, Karriere, Retarus, Spacenet

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3 Kommentare zu Fachinformatiker Systemintegration: So sehen Ausbildung und Berufsalltag aus

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  • Am 5. August 2011 um 8:29 von BlogLeser

    Ausbildungserfahrungen
    Hallo,
    auch ich habe mich durch die Ausbildung (IT-Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung) gequält (2001-2003).
    Die Schule war mit dem, damals sicherlich, neuen Berufszweig komplett überfordert. Die Lehrer hatten teils (sorry folks) keinen Schimmer von IT – für den Lehrer, bei dem die Klasse das Programmieren hätte „lernen“ sollen, war/ist HTML eine Programmiersprache… Meinen Wirtschaftslehre-Lehrer habe ich mehr Zeitung lesen sehen, als dass er an der Tafel stand…
    Zu guter Letzt hatte die kleine Firma in der ich war es durchaus erkannt zu was ein Azubi alles brauchbar ist: Hilfsarbeiten und all das, was sonst keiner machen wollte.
    Als ich den Ausbildungsverantwortlichen auf die Thematik „Lehrberuf“ aufmerksam machte, war es geschehen: ich stand auf der Abschussliste.
    Naja… heute bin ich in dem Berufsfeld tätig und auch glücklich. Aber leider gibt es eben viel zu viele schwarze Schafe, die immer wieder versuchen den Lohn und die Wertschätzung zu drücken, wo sie nur können…. Real-Life eben.
    Aber: Der Beruf als Fachinformatiker an sich ist toll und macht, im richtigen Unternehmen, verdammt viel Spass!!

  • Am 5. August 2011 um 10:41 von ITSys

    in eine fremde Stadt ziehen
    bei 650€ Ausbildungsvergütung ist in eine fremde Stadt ziehen und Miete zahlen nicht drin? Ich bekomme wesentlich weniger Vergütung, wohne in einer fremden Stadt, zahle Schulgeld und muss wähernd der Schulzeiten auch noch in einer dritten Stadt übernachten.

    Machbar ist alles ;)

    Ich hätte mir für diesen Artikel noch ein paar praktische Hinweise gewünscht. Zum Beispiel welche Förderungsmöglichkeiten man in Anspruch nehmen kann und sollte.

    Und um auf den ersten Kommentar zu antworten: Der gemeine Azubi ist für allerlei Drecksarbeiten ideal. Denn man muss keine Fachkräfte dafür freimachen. Tut vielen aber auch mal ganz gut niedere Arbeiten zu verrichten. Man muss halt soviel Wissen mitnehmen wie man kann :)

    Hallo,
    machbar ist sicherlich vieles (wenn auch nicht alles). Die Aussage zur Miete orientiert sich an den Preisen in München. Da bleibt von dem Betrag nach Miete, Betriebskosten und ÖPNV-Kosten nicht mehr viel übrig. In anderen Städten ist das zugegebenermaßen aber sicher anders.
    Peter Marwan
    ZDNet-Redaktion

  • Am 26. November 2017 um 8:10 von hagel IT-Services

    Unsere neuen Auszubildenden haben hier noch einen Artikel über die ersten Wochen veröffentlicht. Ich denke es hilft, einen ersten Eindruck zu bekommen. https://www.hagel-it.de/allgemein/die-ersten-wochen-bei-hagel-it.html

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