PC-Markt Westeuropa: Verkäufe brechen um 18 Prozent ein

Die Branche setzt im ersten Quartal 14,71 Millionen PCs ab. In Deutschland sinken die Verkäufe insgesamt um 16,5 Prozent auf 19,4 Millionen Stück. Viele Verbraucher geben ihr Geld für alternative Geräte wie Tablets aus. Apple erstmals unter den Top-Fünf gelistet.

Die PC-Hersteller haben im ersten Quartal 2011 in Westeuropa 14,71 Millionen Einheiten abgesetzt. Laut Gartner entspricht dies gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs einem Rückgang um 17,8 Prozent – dem ersten seit dem zweiten Quartal 2009.

„Das schlechte Ergebnis geht auf überschüssige Lagerbestände zurück, die sich Ende des vierten Quartals 2010 in vielen Ländern Westeuropas angesammelt haben“, sagt Meike Escherich, führende Analystin bei Gartner. Aufgrund einer nachlassenden Nachfrage seien sie nur sehr langsam abgebaut worden. Zudem sei das saisonale Wachstum schwächer ausgefallen als erwartet, was zeige, dass sich der Abwärtstrend vom Jahresende 2010 im ersten Quartal 2011 fortgesetzt habe.

Viele Kunden in Westeuropa zeigen sich den Marktforschern zufolge beim PC-Kauf weiter zurückhaltend oder geben ihr Geld für andere Geräte wie Tablets aus. Die PC-Verkäufe im Privatkundensegment sind demnach um ein Viertel (25 Prozent) zurückgegangen, besonders hart habe es Mini-Notebooks und Netbooks getroffen. Aber auch im Unternehmensbereich sei die Nachfrage nach PCs aufgrund der weiterhin schwierigen Wirtschaftslage erneut zurückgegangen, im Jahresvergleich um 8 Prozent.

Trotz eines Minus von 25 Prozent im Notebook-Bereich konnte Hewlett-Packard seine Spitzenposition in Westeuropa verteidigen. Insgesamt setzte das Unternehmen 3,439 Millionen Einheiten ab (minus 15,9 Prozent) und erreichte damit einen Marktanteil von 23,4 Prozent. Auch Acer und Dell mussten mit minus 29,9 Prozent respektive minus 22 Prozent deutliche Einbußen hinnehmen. Sie kamen mit 2,842 Millionen beziehungsweise 1,413 Millionen verkauften Rechnern auf 19,3 und 9,6 Prozent Marktanteil. Asus machte vor allem die sinkende Nachfrage nach Netbooks zu schaffen (minus 12,2 Prozent). Es folgt mit 1,258 Millionen abgesetzten Einheiten und 8,6 Prozent Marktanteil auf Rang vier. Erstmals unter die ersten Fünf in Westeuropa schaffte es Apple, das Toshiba verdrängte und als einziger Hersteller seinen Absatz steigern konnte (plus 10 Prozent). Dazu trugen vor allem die neuen MacBooks bei – im Mobilbereich erzielte Apple ein Plus von 32 Prozent. Insgesamt verkaufte es 966.000 Rechner und sicherte sich damit einen Marktanteil von 6,6 Prozent.

In Deutschland schrumpften die PC-Verkäufe um 16,5 Prozent auf 2,8 Millionen. „Es ist der erste zweistellige Rückgang seit 2001“, sagte Escherich. Der Notebook-Absatz sank im ersten Quartal um 21 Prozent, die Desktop-Verkäufe um 7 Prozent. Die Zahl der ausgelieferten Netbooks halbierte sich sogar gegenüber dem Vorjahr.

Auch in Deutschland führt HP die Liste der fünf erfolgreichsten PC-Hersteller weiter an: mit einem Marktanteil von 15,5 Prozent und einem Zuwachs von 0,5 Prozent. Das größte Wachstum verzeichnete Samsung mit einem Plus von 29 Prozent. Es liegt mit 7,1 Prozent Marktanteil auf Rang fünf. Die Plätze zwei bis vier gehen an Acer (14,6 Prozent Anteil; minus 45,8 Prozent), Asus (10 Prozent, minus 4,6 Prozent) und Dell (8,2 Prozent, minus 16,7 Prozent).

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