Google verteidigt Nutzung von Standortdaten vor dem US-Kongress

Angeblich sammelt Android keine Standortinformationen, wenn der Nutzer nicht zugestimmt hat. Drittentwickler sind jedoch selbst für das Verhalten ihrer Apps verantwortlich. Von Googles Seite findet keine Überprüfung statt.

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Google hat sich bei einer Anhörung vor dem US-Kongress wegen seiner Nutzung von Standortdaten gerechtfertigt. Nach Angaben des Unternehmens zeichnet Android ohne Einvernehmen des Anwenders keine Informationen auf, wie Bloomberg berichtet.

„Google ist sich über die besonderen Prämissen für Privatsphäre im Klaren, die mit einer Sammlung von Standortdaten einhergehen“, sagte Alan Davidson, Googles Direktor für Public Policy. „Das ist der Grund dafür, warum wir keine Standortinformationen – überhaupt keine – über unsere ortsbasierten Dienste auf Android-Geräten sammeln, ohne dass der Anwender sich dafür entscheidet, diese Informationen mit Google zu teilen.“

Ein kleiner Teil von Standortinformationen werde auf den Geräten gespeichert, erklärte Davidson. Dabei gehe es darum, ortsbasierte Dienste auch dann bereitstellen zu können, wenn keine Verbindung zu Googles Servern bestehe. Die Daten ließen sich nicht zu einem einzelnen Nutzer zurückverfolgen.

Drittentwickler hätten es jedoch zu verantworten, wie ihre Software „Informationen sammelt und mit Nutzerdaten und Privatsphäreeinstellungen umgeht“, sagte Davidson. „Google kontrolliert das Verhalten von Drittapplikationen nicht, auch nicht, wie sie mit Standort- oder Nutzerdaten umgehen.“ Man weise sie jedoch auf Best-Practice-Modelle hin.

Der Kongress diskutiert ein neues Gesetz zur Privatsphäre im Internet. Neben Google war auch Apple in die Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass Apples iPhone und iPad (3G-Version) Standorte von WLAN-Hotspots und Funkmasten über ein halbes Jahr lang protokolliert hatten.

Schon Anfang April hatte der Kongress die Offenlegung gespeicherter Handy-Standortdaten gefordert. Der demokratische Abgeordnete Ed Markey sowie sein republikanischer Kollege Joe Barton wollen unter anderem wissen, für welche Zwecke die Informationen genutzt und wie lange sie vorgehalten werden. Für die Stellungnahme hatten sie ursprünglich eine Frist bis zum 18. April gesetzt.

Sowohl gegen Apple als auch gegen Google laufen in den USA Klagen von Privatpersonen wegen des Sammelns von Standortdaten. Doch nicht nur in den vereinigten Staaten häuft sich die Kritik: Anfang Mai hatte etwa die südkoreanische Polizei Googles Hauptquartier durchsucht. Dessen Tochter AdMob soll unerlaubterweise Standortdaten gepeichert haben. Ohne Zustimmung der koreanischen Kommunikationsbehörde ist das nicht erlaubt.

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