Client-Virtualisierung: Bringen neue Ansätze den Durchbruch?

Nach einer ersten Euphorie hat sich inzwischen herumgesprochen, dass sich mit Projekten zur Client-Virtualisierung keine kurzfristigen Einsparungen erreichen lassen. Das, so die Meinung vieler Marktteilnehmer, habe denn auch in den vergangenen zwei Jahren die Umsetzung vieler geplanter Projekte verhindert. Jetzt aber, im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs, werden auch die bereits 2010 aufgestockten IT-Budgets nochmal erhöht. Das, so die Anbieter einhellig, sei eine gute Zeit für langfristige Projekte.

Die von IDC befragten Anwender sehen das ähnlich: Drei Viertel gehen davon aus, das sich Client-Virtualisierung in den nächsten drei Jahren etablieren und in mehr oder weniger großem Umfang in den Firmen durchsetzen wird. Nur jedes siebte Unternehmen sieht das Thema als Schlagwort, dass bald wieder in der Versenkung verschwindet.

Virtual Desktop Infrastructure ist der bisher am weitesten verbreitet Ansatz der Client-Virtualisierung. Etwa ein Drittel der Firmen hat zudem Applikationen virtualisiert (Grafik: IDC).
Virtual Desktop Infrastructure ist der bisher am weitesten verbreitet Ansatz der Client-Virtualisierung. Etwa ein Drittel der Firmen hat zudem Applikationen virtualisiert (Grafik: IDC).

Erstaunlich hoch ist bei den von IDC befragten deutschen Firmen die Durchdringung mit einer Art von Client-Virtualisierung – auch wenn einschränkend festgehalten werden muss, dass es sich wohl meist um kleine Teilbereiche handelt, in denen sie zum Einsatz kommt. So haben 41 Prozent bereits Erfahrung mit einer Virtual Desktop Infrastructure, weitere 19 Prozent planen damit in den kommenden zwei Jahren. Jedes Fünfte Unternehmen nutzt Distributed Virtual Desktops und je ein Drittel setzt Applikationsvirtualisierung ein – entweder lokal auf dem Desktop oder vom Rechenzentrum aus übertragen. Im Durchschnitt plant ein Viertel der Firmen in den nächsten zwei Jahren den Einsatz weiterer Technologien zur Client-Virtualisierung.

Besonders groß ist das Interesse an Desktop-Virtualisierung in Firmen mit 300 bis 1000 Arbeitsplätzen. Dort arbeiten bereits zwischen 61 und 78 Prozent der Firmen zumindest mit einigen virtualisierten Arbeitsplätzen. Leider geben die IDC-Zahlen keinen Aufschluss darüber, wie groß der Anteil der umgestellten Desktops jeweils ist. In Betrieben mit 100 bis 300 Arbeitsplätzen sind es immerhin noch 40 Prozent, die sich schon erfolgreich mit dem Thema beschäftigt haben. Bei über 1000 Arbeitsplätzen liegt der Anteil dagegen nur bei 50 Prozent. IDC-Analyst Matthias Kraus führt das darauf zurück, dass die Umsetzungsprobleme bei einer sehr hohen Zahl von PC-Arbeitsplätzen größer sind.

Im Zuge der Client-Virtualisierung erlebt auch das bereits in der Vergangenheit immer wieder aufgeflammte Interesse an Thin Clients eine neuerliche Renaissance. Allerdings geht es den Anwendern weniger darum, möglichst viele Desktop-Rechner durch Thin Clients zu ersetzen. Sie suchen scheinbar vielmehr nach einer Möglichkeit, unabhängig von Glaubensbekenntnissen zu einer bestimmten Geräteklasse das für eine bestimmte Aufgabe bestmögliche Gerät zu verwenden.

In vielen Fällen halten sie nach wie vor den Desktop-Rechner als das am besten geeignete Gerät. Knapp dahinter folgen Notebooks. Thin Clients liegen mit denen zu einer Kategorie zusammengefassten Smartphones und Tablets nahezu gleichauf. Mit sogenannten Zero Clients haben sich zwar erst neun Prozent beschäftigt, weitere 22 planen dies aber in den nächsten zwei Jahren zu tun.

Themenseiten: Citrix, Desktop, IT-Business, Microsoft, Mittelstand, Technologien, VMware, Virtualisation, Virtualisierung, Wyse

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