Das Lenovo B560 wird in der getesteten Version M488TGE quasi ohne Betriebssystem ausgeliefert. Das installierte FreeDos hat mehr eine Alibifunktion. Dafür kostet das Gerät nur 399 Euro. Windows 7 lässt sich dank der beiliegenden Treiber-CD (32 und 64 Bit) problemlos installieren und betreiben. Selbst Nvidia Optimus läuft einwandfrei. Die Kosten für eine Windows-Lizenz muss man gegebenenfalls zum günstigen Anschaffungspreis hinzuaddieren. Eine System-Builder-Version von Windows 7 Home Premium kostet circa 90 Euro.

Der Nutzen von Optimus soll in einer verbesserten Akkulaufzeit liegen, denn die dedizierte Geforce 310M kann komplett abgeschaltet werden. Beim WLAN-Surfen hält das Gerät 2:52 Stunden durch. Angesichts der schwachen Kapazität des Akkus von 4400 mAh ist das sogar recht ordentlich. Büro-Konkurrenten wie HP 625 WS835EA oder HP ProBook 6555b bieten etwa dieselbe Laufzeit. Erst hochpreisige Business-Boliden wie das HP EliteBook 8440p-WJ681AW (287 Minuten) stehen in Sachen Laufzeit deutlich besser da.

Der DVD-Test gleicht dem WLAN-Test: Nach 2:56 Stunden geht der Film aus, wenn er bei mittlerer Display-Helligkeit von 100 cd/m² abgespielt wird. Die geringste Laufzeit unter Last und maximaler Helligkeit liegt bei 88 Minuten.

Die gute Laufzeit trotz schwachem Akku deutet auf einen niedrigen Energiebedarf hin. Das Messgerät zeigt nur 11 Watt im Leerlauf. Hierfür müssen aber alle Sparoptionen eingestellt sein (Luminanz auf niedrigster Stufe, Funk aus). Optimus hat in diesem Zustand die Nvidia 310M abgeschaltet. Je nach gewähltem Energiemodus (Höchstleistung, Funkmodul an) kann der Leerlauf-Bedarf auch bei 15 Watt liegen.

Bei voller CPU-Last (Prime 95) steigt der Energiebedarf auf 39,7 Watt. Mit Geforce 310M sind es 46,5 Watt. Das längliche 65-Watt-Netzteil ist also passend dimensioniert.

Im Leerlauf ist das Lenovo B560 angenehm ruhig, sogar der Lüfter schaltet sich temporär ab. Ein leises Surren der Festplatte bleibt allerdings stets mit 31,2 Dezibel wahrnehmbar. Unter Last beginnt der Lüfter schneller zu drehen. Mit 37 Dezibel wird der 15,6-Zöller aber nicht störend laut. Bei konstanter Belastung durch einen CPU-Test fällt ein Pulsieren des Lüfters auf. Der Kühler erzeugt in diesem Zustand ein Nebengeräusch in hoher Tonlage. Da das Phänomen aber nur bei konstanter Last auftaucht, kann man es getrost vernachlässigen.

Im Office-Betrieb mit überwiegendem Leerlauf- und kurzen Lastphasen übersteigt die Temperatur auf der Arbeitsumgebung 28 Grad nicht. Der Durchschnitt liegt bei 26 Grad. Die Unterseite bleibt mit wärmstens 31 Grad kühl. Unter Stress erhöhen sich die Temperaturen punktuell nur um 3 bis 5 Grad und bleiben damit völlig unproblematisch.

Fazit

Das 399 Euro teure Lenovo B560 (M488TGE) bietet eine gute Ausstattung und eine ordentliche Leistung für wenig Geld. Die diskrete Nvidia-GPU sorgt bei bestimmten Anwendungen für einen Performanceschub, dank Optimus sind die Akkulaufzeiten mit etwa drei Stunden trotzdem auf einem guten Niveau. Auch die Eingabegeräte geben kaum Anlass zur Kritik. Die einzige echte Schwachstelle beim Office-Einsatz ist das spiegelnde Display.

Zudem sollte man bedenken, dass Windows gegebenenfalls hinzugekauft werden muss, was den Preis in die Höhe treibt. Lenovo bietet für 399 Euro alternativ die Variante M488NGE an. Sie kommt mit Windows 7 Home Premium, dafür aber ohne diskrete Grafik.

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