Open-Source-Experte: Android-Code ist identisch mit dem von Java

Das gilt angeblich für 37 mit Android 2.2 Froyo ausgelieferte Dateien. Einige davon soll Sun Microsystems als "proprietär/vertraulich" eingestuft haben. Ein anderer Experte bezweifelt aber, dass die Dateien mit Android ausgeliefert werden.

Streit um Java-Code

Der Open-Source-Experte Florian Müller hat in seinem Blog „FOSS Patents“ eine Analyse des Quellcodes von Android 2.2 („Froyo“) veröffentlicht. Demnach stecken darin 37 Dateien, die Dateien von Oracles Java-Technologie entsprechen. Einige seien vom Java-Erfinder Sun Microsystems, das Oracle im vergangenen Jahr übernommen hatte, als „proprietär/vertraulich“ eingestuft worden.

Im August hatte Oracle Google wegen Java verklagt und behauptet, die in Android enthaltene Dalvik Virtual Machine verletzte Oracle-Patente und das Urheberrecht. Eine von Oracle später nachgereichte Gegenüberstellung von Java- und Android-Code bezeichnete Google als irreführend.

Für seine Untersuchung hat Müller Oracles Klageschrift mit Android 2.2 verglichen. Er schreibt, er habe den von Oracle monierten Code in weiteren 37 Dateien gefunden. Sie entsprächen Dateien, die zu Java 2 Standard Edition Version 5 gehörten. „Ob unter einer proprietären Lizenz oder der GPL, der zugehörige Code könnte nur vom Inhaber der Rechte (Oracle/Sun) unter der Apache-Lizenz lizenziert werden“, schreibt Müller.

Der ZDNet-Blogger Ed Burnette ist bei seiner Analyse aber zu einem anderen Ergebnis gekommen. Seiner Ansicht nach werden die fraglichen Dateien gar nicht mit Android ausgeliefert. Es handle sich vielmehr um Code, mit dem die Qualität von Android-Software getestet werde, und um Code für Audio-Treiber eines bestimmten Chipsatzes. Jemand habe sie scheinbar versehentlich zusammen mit dem Android-Code ins Internet gestellt. Sie müssten lediglich gelöscht werden.

In einem weiteren Blogeintrag hat Müller am Sonntag seine Position verteidigt. Seine Untersuchung beziehe sich auf den unter „android.kernel.git.org“ verfügbaren Android-Code. Mit der Veröffentlichung des Codes im Internet habe Google die Dateien auch „ausgeliefert“. Zudem fänden sich einige der Dateien auch in dem Quellcode, den namhafte Hersteller wie Motorola, LG Electronics und Samsung auf ihren Websites bereitstellten.

Themenseiten: Google, Java, Open Source, Oracle, Software, Sun Microsystems, Urheberrecht

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2 Kommentare zu Open-Source-Experte: Android-Code ist identisch mit dem von Java

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  • Am 25. Januar 2011 um 8:56 von Dr. Raoul

    bitte erst informieren
    Florian M. ist alles nur kein OSS-Experte, de facto hat er überhaupt keine Programmiererfahrungen. Es ist seit langem bekannt, dass er als Lobbyist für Microsoft arbeitet, und sein Ziel vielmehr die Verleumndung von OSS-Projekten und insbesondere von Android ist. Mann kann unter http://www.techrights.org zahlreiche Artikel finden, die seine Lobby und anti-OSS Aktivitäten unwiderruflich belegen. Da dieser Artikel gar nicht auf solche Fakten eingeht ist er in meinen Augen völlig wertlos…

  • Am 27. Januar 2011 um 21:57 von Janas

    …an allem schuld
    O, da habt ihr ja den richtigen Experten gefunden. Der Lobbyist Florian Müller. Der rückte sogar schon mal unsern Karl-Heinz Rummenige in die Nähe von Kommunisten. Nun schmiert der gegen anerkannte Open Source Kapazitäten wie Dr. Schestowitz, Eben Moglen, Pamela Jones („Groklie“) und Open Source Erfinder Richard Stallman. Open Source Staranwalt Eben Moglen macht er zum verkappten Kommunisten und wittert Codeklau bei Google… Wie komponierte Hollaender in 1931 „An allem sind die Juden schuld,…“ Die betroffenen Open Source Größen sehen’s wohl eher mit Humor.

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