So wird man unerwünschte Geschenke online wieder los

In den USA hat die Site Craigslist den lokalen Tageszeitungen schwer zu schaffen gemacht, indem sie den Kleinanzeigenmarkt nahezu komplett an sich gezogen hat. In Deutschland macht das Portal zwar erste Gehversuche mit angepassten Portalen für 15 Städte, die Zahl der Angebote und die Präsentation lassen aber noch sehr zu wünschen übrig.

Ebay hat sein Know-how aus der Auktionsplattform bereits auf das neue Format übertragen: Mit Ebay-Kleinanzeigen(früher Kijiji) hat der Auktions-Primus inzwischen auch bei Kleinanzeigen ein ganz ordentliches Angebot auf die Beine gestellt. Die kostenlosen Inserate können Interessenten vergleichsweise komfortabel durchsuchen und mit mehreren Filteroptionen erschließen. Für Verkäufer vorteilhaft ist, dass sie sich über die Plattform via E-Mail kontaktieren lassen können und Kontaktdaten nicht für jedermann einsehbar ins Netz stellen müssen.

Außerdem gibt es hierzulande ganz passable Alternativen der Zeitungsverlage, die im Gegensatz zu ihren US-Kollegen den Trend wohl besser erkannt und rechtzeitig darauf reagiert haben. Allerdings sind sie oft oder vor allem im jeweiligen Verbreitungsgebiet ihrer „Mutterzeitungen“ wirklich bekannt.

Deine Anzeigenwelt

Im Emsland, Münsterland, Westfalen, Lippe und Teilen Niedersachsens nimmt diese Rolle Deine Anzeigenwelt ein. An ihr sind die Verlagsgruppe Madsack aus Hannover und der Zeitungsverlag Neue Westfälische beteiligt. Durch eine Kooperation sind die Anzeigen auch auf den Regionalportalen abendblatt.de und morgenpost.de des Axel Springer Verlages vertreten. In der Grundversion ist eine Anzeige kostenlos. Zusatzoptionen, mit denen sie sich prominenter platzieren und attraktiver gestalten lässt, kosten zwischen 1 Euro für Fettschrift und 9,90 Euro pro Woche für eine auffällige Platzierung.

Kaleydo.de

Ähnlich aufgestellt ist Kaleydo. Hinter dem Portal stecken unter anderem die Rheinische Post, der Bonner General-Anzeiger, die Kölnische Rundschau, der Zeitungsverlag Aachen, die Rhein-Zeitung, die Mitteldeutsche Zeitung und die Frankfurter Rundschau. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt auf Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Private Anzeigen sind – abgesehen von Immobilien und einigen anderen Spezialrubriken – in der Basisvariante kostenlos. Zusatzoptionen kosten zwischen 2,99 Euro (farbliche Hervorhebung) und 29,99 Euro (Anzeige auf der Startseite).

Quoka.de

Einen etwas anderen Hintergrund hat Quoka. Das Portal ging aus den Kleinanzeigenblättern Sperrmüll, Alles, Kurz&Fündig und Pinwand hervor und ist grundsätzlich deutschlandweit vertreten, hat aber einige regionale Schwächen. Am besten probieren potenzielle Verkäufer vorher über die gut funktionierenden Filterfunktionen aus, ob in ihrer Gegend in der relevanten Produktkategorie Angebot vorhanden sind – also potenziellen Kaufinteressenten ein aktiver Markt geboten wird.

Die Anzeige selbst sowie der Upload von Fotos und sogar Videos ist bei Quoka kostenlos. Die bessere Platzierung der Anzeige kostet zwischen 6 Euro und 10 Euro für zwei Wochen. Wahlweise erscheint das Angebot auch in einer der gedruckten Lokalausgaben, die regelmäßig an Haushalte verteilt werden. Darüber lässt sich dann auch eine weniger internetaffine Zielgruppe erreichen.

Mit jeweils mehreren tausend Angeboten in den häufigsten Rubriken sind Auswahl und Vielfalt sowohl bei der „Anzeigenwelt“ als auch bei Kaleydo und Quoka für Käufer in der Regel groß genug, um attraktiv zu sein. Allerdings hat es sich in nicht repräsentativen Versuchen gezeigt, dass Interessenten die Portale vor allem bei Produkten aufsuchen, bei denen sie auf regionale Nähe Wert legen – entweder, weil sei wie Möbel sperrig sind, oder weil sie sich wie bei Fahrzeugen oder Maschinen von der Funktionstüchtigkeit überzeugen wollen.

Themenseiten: Amazon, Analysen & Kommentare, E-Commerce, Ebay, IT-Business

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